Auftakt in der Paulskirche
Frankfurt feiert Deutsche Einheit mit Bürgerfest
03.10.2025 – 14:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Pfarrer i.R. Christian Wolff aus Leipzig redet in der Paulskirche zu den Gästen am Tag der Deutschen Einheit. (Quelle: Braunschadel/Stadt Frankfurt )
Reden in der Paulskirche und Musik auf dem Römerberg: In Frankfurt sind zum Tag der deutschen Einheit auch Gäste aus der Partnerstadt Leipzig zu Gast.
Frankfurt hat den Tag der Deutschen Einheit mit einer Feierstunde in der Paulskirche und einem Bürgerfest auf dem Römerberg begangen. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) hob in seiner Rede die Bedeutung der friedlichen Revolution von 1989 und der Wiedervereinigung 1990 hervor. Er sagte: „Die friedliche Revolution hat uns gezeigt, dass die Versprechungen der Demokratie – Partizipation, Freiheit, Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten – Menschen bewegen und im wörtlichen Sinne Mauern überwinden können.“
Das Bürgerfest „Jazz zum Dritten – 35 Jahre Wiedervereinigung“ auf dem Römerberg läuft noch bis Sonntag und bietet ein abwechslungsreiches Programm. Dazu gehören das Chor-Event „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“, Veranstaltungen der Volkshochschule im Stadthaus, Ausstellungen auf dem Römerberg und eine abendliche Projektion auf die Römerfassade mit historischen Bildern und Berichten von Zeitzeugen.
Christian Wolff, ehemaliger Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig, hielt die Festrede. Er sprach über seine Erfahrungen seit der Wiedervereinigung und betonte: „Die Einheit sei das Beste gewesen, was beiden Teilen Deutschlands und Europa passieren konnte.“ Wolff äußerte jedoch auch Kritik an den Entwicklungen seit 1990: „Mit der Deutschen Einheit im Oktober 1990 hatten sich alle Reformgedanken und Erneuerungsnotwendigkeiten erst einmal erledigt. Das fällt uns 35 Jahre später in allen gesellschaftlichen Bereichen schwer auf die Füße.“
Oberbürgermeister Josef erinnerte an die Wiedervereinigungserfahrungen in Frankfurt. „Die Euphorie im Jahr der Wiedervereinigung war groß. Wie so oft haben die Menschen hier in Frankfurt angepackt, Bettenbörsen organisiert, die vielen Gäste aus dem Osten willkommen geheißen und solidarisch beim – wie man es damals nannte – Aufbau unterstützt“, sagte er. Die Städtepartnerschaft mit Leipzig, die am 3. Oktober 1990 im Rathaus von Leipzig begründet wurde, sei ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Ost und West.