Hannover-Spieler bejubeln einen Treffer.

Stand: 03.10.2025 14:36 Uhr

Hannover 96 ist am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast. Bei den gleichermaßen torhungrigen wie defensiv anfälligen Franken will das Team von Trainer Christian Titz seine Position in der Spitzengruppe der zweiten Fußball-Bundesliga festigen.

Es ist ein kleines Klassentreffen, das da am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) im Fürther Ronhof stattfinden wird. 96-Keeper Nahuel Noll spielte in der vergangenen Saison auf Leihbasis beim „Kleeblatt“ und war dort die klare Nummer eins. Angreifer Havard Nielsen hat eine Vergangenheit in Fürth (2019 bis 2022) – ebenso wie Jannik Dehm und Felix Klaus in Hannover.

Und Thomas Kleines Karriere hat ihn sogar als Spieler wie als Trainer an beide Standorte geführt. In der vergangenen Rückrunde war er als Co-Trainer des schnell wieder entlassenen André Breitenreiter an der Leine tätig, bevor er zum Ende der Spielzeit half, die Franken in der Liga zu halten.

Duell der Treffsicheren

Sportlich eint beide Clubs vor dem direkten Duell vor allem eine Sache: Hannover 96 und Fürth gehören – neben Spitzenreiter Darmstadt (am Sonnabend in Kiel) sowie Bielefeld – zu einem Quartett, das an den bisherigen sieben Zweitliga-Spieltagen die meisten Tore geschossen hat (13). Treffer en masse scheinen also garantiert, wenn der Dritte (Hannover) zum Zwölften (Fürth) reist. Alleine schon, weil die Gastgeber mit 16 Gegentoren zugleich auch die „Schießbude“ der Liga stellen.

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.

Und damit zu den (eklatanten) Unterschieden: Keine Mannschaft hat bislang mehr Sprints angezogen als Hannover (1.197), Fürth hingegen kommt nur auf 849 – ligaweites Schlusslicht. Mit einer Ballbesitzquote von 56 Prozent erreicht 96 aktuell im Ligavergleich den zweithöchsten Wert, die Spielvereinigung ist auch hier Letzter – mit 43 Prozent.

„Wir müssen die Tiefe attackieren und kurzfristige Überzahlsituationen kreieren.“

Hannovers Trainer Christian Titz

Für sein Team werde es gegen die – so seine Beobachtung – tiefstehenden und auf Konter lauernden Franken in der Offensive wichtig sein, „die Tiefe zu attackieren und kurzfristige Überzahlsituationen zu kreieren“, sagte 96-Coach Titz. Bedeutet: viele Sprints, um über Lauf- auch Passwege zu öffnen und zu Chancen zu kommen.

Das Sprinten werde aber auch in die Gegenrichtung wichtig werden, so der Trainer der Niedersachsen – in der Konterabsicherung gegen das schnelle Umschaltspiel des Kleine-Teams. Speziell Noel Futkeu und Klaus kämen mit „Hochgeschwindigkeit“. Und in Branimir Hrgota sieht Titz den Akteur, der „Mitspieler in Szene setzt“. Um das zu unterbinden, müsse seine Mannschaft stark im Gegenpressing, im Anlaufen sowie in der Absicherung der Tiefe sein.

Titz mit der Entwicklung in Hannover zufrieden

Hoffnung darauf, dass das gelingt und das Team dem Ziel, „möglichst viele Spiele zu gewinnen“, einen weiteren Schritt näher kommt, macht dem 54-Jährigen „die Art, wie wir als Mannschaft auftreten“. Insbesondere imponieren ihm die „Stabilität gegen den Ball“ und die Reaktion, „wenn etwas mal nicht so läuft. Da haben wir einen guten Entwicklungsschritt gemacht.“

So wie in der Vorwoche gegen Bielefeld, als man nach einer deutlichen Leistungssteigerung ein 0:1 in ein 3:1 drehte und nach zuvor zwei sieglosen Partien wieder einen Erfolg feiern konnte. Titz würde beim „Klassentreffen“ am Ronhof wohl aber auch einen Sieg ohne zwischenzeitlichen Rückstand nehmen.

Mögliche Aufstellungen:

Greuther Fürth: Boevink – Dehm, Ziereis, Bjarnason, Itter – Olesen, John – Klaus, Hrgota, Keller – Futkeu
Hannover 96: Noll – Ghita, Tomiak, Blank – Matsuda, Leopold, Neubauer – Aseko Nkili – Chakroun, Rochelt – Källman