Bei eher lauen Lüftchen wurde jeder Drachen-Start zur großen Herausforderung. Foto: Kerstin Dannath
Rund 12 000 Besucher zählte das Ostfilderner Kulturbüro beim 17. Drachenfest. Das Angebot war kunterbunt – allerdings kämpften die Drachenstarter mit mancher Flaute.
Längst hat sich das Ostfilderner Drachenfest auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände im Scharnhauser Park zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Nach Schätzungen von Julia Schlipf vom Ostfilderner Kulturbüro, die das Festival organisiert hatte, erlebten rund 12 000 Besucher am Tag der Deutschen Einheit die 17. Auflage des Drachenfests. Begleitet wurde der Tag von einem Herbstmarkt mit 80 Ständen rund um die Bürgergärten.
Wie immer war der Markt voll belegt. Neben hochwertigem Kunsthandwerk und allerlei Delikatessen wie Käse aus Italien sowie Most und Hochprozentigem von heimischen Streuobstwiesen nutzten viele Bürger und Bürgerinnen wieder die Chance, zuhause Platz zu schaffen und ihre Schätze auf einem Flohmarkt anzubieten. Bereits kurz nach dem offiziellen Start herrschte auf der Kastanienallee dichtes Gedränge, aber schon beim Aufbau in den Morgenstunden hatten die ersten Schnäppchenjäger das Flohmarktangebot sondiert.
Ostfildern legt Wert auf familiäre Atmosphäre Frisch gepresster Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen lud zum Probieren ein. Foto: Kerstin Dannath
„Bei den privaten Anbietern sind es tatsächlich viele Menschen aus der direkten Umgebung, die hier verkaufen“, weiß Julia Schlipf. Angesichts der vielen Anfragen hätte der Markt auch um einiges größer ausfallen können. „Aber das Gelände gibt das von seiner Infrastruktur nicht her“, so Schlipf, „Und auch unsere personelle Kapazität hat Grenzen.“ Obendrein legt die Stadt Ostfildern großen Wert auf die familiäre Atmosphäre beim Drachenfest: „Es soll hier kein Volksfest werden“, umreißt die Kulturbüro-Mitarbeiterin das Konzept.
Auch bei den kostenlosen Mitmachangeboten stehe diese Prämisse im Vordergrund. „Es sollen alle mitmachen können, Kinder und Eltern, und ihren Spaß haben“, erklärte Schlipf. So gab es etwa Bambusstäbe in allen Längen auszuleihen, aus denen Eltern mit ihren Kindern allerlei kreative Bauwerke zusammenstecken und mit bunten Perlen und Federn verzieren konnte. Die Bastel- und Mitmachangebote der Stadtbücherei und der Kinderaktivwerkstatt waren ebenfalls heiß begehrt. Dichtes Gedränge herrschte auch rund um die Bühne, auf der den ganzen Tag über ein abwechslungsreiches Programm geboten wurde. Für die Bewirtung sorgten traditionell einige Vereine aus Ostfildern im Verbund mit der Erich-Kästner-Schule. „Das ist mittlerweile ein super eingespieltes Team“, lobte Schlipf.
Der einzige Wermutstropfen war – mal wieder – der fehlende Wind: Teilweise wehte zwar ein laues Lüftchen. Dennoch erwies sich das Drachen-in-die-Luft bringen für viele Mütter und Väter, die einige Zwischenspurts auf der großen Wiese einlegen mussten, als äußerst schweißtreibend. Aufgrund der Flaute waren auch keine Großdrachen zu bestaunen. Die Stadt hält dennoch am Termin fest: „Auch wenn es am 3. Oktober oft windstill ist – der Termin ist einfach ideal“, findet Julia Schlipf. Als man vor Jahren angefangen habe, war der Feiertag noch relativ jung, und es gab noch nicht viele Konkurrenzveranstaltungen. Und mittlerweile ist der Termin nach Einschätzung der Veranstalter fest in den Köpfen verankert.