Die Stadt Köln hat in scharfer Form den Vorwurf zurückgewiesen, sie habe für den Anbau des Wallraf-Richartz-Museums nicht ausreichend Bodenproben entnommen. Der Termin der Grundsteinlegung sei, anders als vom Vorsitzenden des Stifterrates, Peter Jungen, dargestellt, nicht gefährdet. Am 21. Oktober soll der Grundstein für den Anbau des Museums gelegt werden. Der Erweiterungsbau soll Raum für Bilder aus der Sammlung des verstorbenen Schweizer Sammlers Corboud geben. „Erste konkrete Verdachtsmomente auf Quecksilberbelastungen“ hätten sich bereits im Rahmen von Grabungsarbeiten im Mai und Juni ergeben, teilte die Stadt mit. Zum vorschriftsmäßigen Umgang mit dem belasteten Material seien umgehend entsprechende Sicherungsmaßnahmen eingeleitet worden.

Es habe sei bei der Probenauswertung im Juni eine starke Quecksilberbelastung in einem eingeschränkten Bereich der Baugrube  (etwa zehn Mal zehn Meter) ergeben. Daraufhin sei ein Entsorgungskonzept bis September geschrieben worden, in Abstimmung mit dem Umweltamt seien Rahmenbedingungen zur vorschriftsmäßigen Entsorgung geschaffen worden.

Inzwischen habe man die belasteten Bodenschichten in mehreren Stufen sicher ausgehoben. Die Stadt teilt mit: „Unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften wurden im beschriebenen Bereich im Mittel 50 Zentimeter Boden abgetragen und in Sicherungsbehälter zur vorschriftsmäßigen Entsorgung gefüllt.“ Nach erfolgter erneuter Probennahmen sei der belastete Bereich auf eine Fläche von 2,50 Mal 2,50 Meter eingeschränkt worden. Auch hier wurden weitere 50 cm Boden ausgehoben und in Sicherheitsbehälter verbracht. Nach einer weiteren Nachuntersuchung seien keine signifikanten Belastungen mehr festgestellt worden. Die Stadt schreibt: „In der kommenden Woche wird der verbleibende Boden über die üblichen Entsorgungswege entsorgt und die Tiefbauarbeiten planmäßig fortgesetzt. Die Grundsteinlegung ist von diesen Aktivitäten nicht beeinträchtigt.“ 

Inwieweit es terminliche Auswirkungen gebe, werde in Abstimmung mit den beteiligten Unternehmen für den Tief- und Hochbau geprüft. Man gehe von geringen terminlichen Auswirkungen aus, welche im weiteren Projektverlauf kompensiert werden sollen. „Die vorgefundenen und zwischenzeitlich beseitigten Quecksilberkontaminationen haben keine Auswirkung auf die Durchführung der Grundsteinlegung.“