Drohnen-Alarm in München – jetzt wird es noch brisanter! Wie BILD erfuhr, wurden die ersten Drohnen schon um 19.30 Uhr über dem Fliegerhorst in Erding gesichtet. Dort ist ein Innovationszentrum der Bundeswehr, in dem Drohnen der nächsten Generation erprobt werden.

Um 20.30 Uhr sind die Drohnen am Flughafen gesichtet worden. Es können bis zu sechs Drohnen gewesen sein, die Bundeswehr bestätigte fünf. Folge: Landebahnen gesperrt. Die Südbahn war einmal wieder für 15 Minuten offen, dann wieder gesperrt. Die letzte Drohnen-Sichtung war um 23.30 Uhr.

BILD weiß: Die Spannweite der Drohnen betrug laut Zeugenaussagen zwischen 60 Zentimetern und einem Meter. Erstsichtungen gab es von mehreren Zeugen in Erding bei München, dann am acht Kilometer (Luftlinie) entfernten Flughafen selbst.

Vorfall erinnert an Drohnen-Alarm in Norddeutschland

Das Ganze erinnert an den Drohnen-Alarm über Norddeutschland am vergangenen Freitag, Samstag und Sonntag. Da wurde in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern Alarm ausgelöst.

▶︎ Donnerstag vergangener Woche, gegen 21 Uhr: Zwei kleine Drohnen über der Marinewerft von Thyssenkrupp in Kiel. Die Spezialwerft baut für die Deutsche Marine und für Nato-Partner U-Boote und ist zentraler Baustein der deutschen Rüstungs- und Verteidigungsindustrie.

Dann kamen noch mehr! Jetzt wird bekannt: Die Drohnenflüge über Schleswig-Holstein, über die der „Spiegel“ zuerst berichtete, waren brisanter als bisher gedacht. Die Behörden gehen dem Verdacht nach, dass die unbemannten Flieger gezielt Einrichtungen der kritischen Infrastruktur überflogen haben, um diese zu vermessen!

Teaser-Bild

Foto: visual.BILD.de

▶︎ Nach dem Vorfall über dem Werksgelände von Thyssenkrupp schwebte ein kompletter Drohnenschwarm – mit sogenannter Mutter-Drohne – über das Universitätsklinikum Kiel.

▶︎ Kurz nach 22 Uhr wurden ähnliche Fluggeräte über dem Küstenkraftwerk und dem Nord-Ostsee-Kanal gesichtet.

▶︎ Die Drohnen sollen auch über den Sitz des Kieler Landtags und offenbar die Raffinerie Heide geflogen sein – einen Betrieb, der unter anderem den Flughafen Hamburg mit Kerosin versorgt.

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▶︎ Doch nicht nur über Schleswig-Holstein, auch über dem Bundeswehrstandort Sanitz in Mecklenburg-Vorpommern wurden nach „Spiegel“-Infos verdächtige Drohnen gesichtet. Einen Tag später folgte ein ähnlicher Vorfall beim Marinekommando in Rostock.

In München musste wegen der Drohnen-Sichtungen am Donnerstagabend der Flughafen schließen. 3000 Reisende saßen fest und mussten auf Feldbetten dort übernachten. 17 Flüge konnten nicht mehr starten, 15 mussten umgeleitet werden.