Einen wertvollen Punkt strich Holstein Kiel in Sachsen ein. Das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga rang dem Champions-League-Aspiranten RB Leipzig vor 45.940 Zuschauern ein 1:1 (1:0) ab und verbesserte damit seine Position im Kampf um den Relegationsplatz. Die Einzelkritik deckt auf, wer die Väter des Teilerfolgs waren und wer am Remis nicht den allergrößten Anteil besaß. Das sind die Noten für die KSV.

Thomas Dähne: Bei sämtlichen Leipziger Hereingaben sicher, lange Zeit nicht ernsthaft geprüft; leitete mit einer klugen Spieleröffnung auf Rosenboom Holsteins Führungstor ein (44.). Ungeschick gepaart mit einem Ausrutscher sorgte für einen Elfmeter, der Leipzig noch einen Punkt bescherte. Machte anschließend mit starken Paraden gegen Baumgartner und Poulsen diesen Fauxpas annähernd wieder wett. (Note 3)

Timo Becker: Hatte seine rechte Seite in der ersten Halbzeit richtig gut im Griff, erst nach dem Wiederbeginn brach Leipzig dort hin und wieder einmal durch. Seine Passquote (69 Prozent) fällt in die Rubrik „ausbaufähig“. (Note 3,5)

David Zec: Lud die Gastgeber unbedrängt per Fehlabspiel zu einer ersten Großchance ein (2.), agierte in der Folge stabiler (Passquote 88 Prozent), ehe er nach einem bösen Zusammenstoß mit RB-Torwart Gulacsi mit einer Gehirnerschütterung ausschied. Mit einem Speed von 33,88 km/h der schnellste Kieler in Leipzig. (Note 3,5)

ab 66. Carl Johansson: Feierte nach viermonatiger Pause sein Comeback, fügte sich gut als neuer Mann im Abwehrzentrum ein und blockte kurz vor Schluss noch einen gefährlichen Schuss ab. (Note -)

Marko Ivezic: Stand über weite Strecken sehr sicher und sorgte so dafür, dass die „Störche“ phasenweise richtig sattelfest waren. Leistete sich – anders als in manch einem Spiel zuvor – keinen echten Schnitzer. Verzeichnete eine Passquote von 77 Prozent. (Note 3)

Sorgte für Stabilität, kann hier allerdings den eingewechselten Yussuf Poulsen (RB Leipzig, rechts) nicht am Torschuss hindern: Marko Ivezic (Holstein Kiel).
Foto: imago/EHL-Media

Sorgte für Stabilität, kann hier allerdings den eingewechselten Yussuf Poulsen (RB Leipzig, rechts) nicht am Torschuss hindern: Marko Ivezic (Holstein Kiel).Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Lasse Rosenboom: Zeigte einige gute Vorstöße, bei denen aber die letzte Konsequenz fehlte; bereitete stark das 1:0 für Holstein vor, als er mit einem raumöffnenden Pass Skrzybski auf die Reise schickte. Eine Passquote von 61 Prozent, überschaubare Zweikampfwerte und 14 Ballverluste trübten den ordentlichen Gesamteindruck. (Note 4)

ab 79. Finn Porath: Sorgte nicht mehr für einen in der Endphase benötigten frischen Wind auf rechts. Bei elf Ballaktionen unterliefen ihm sechs Ballverluste. (Note -)

Nicolai Remberg: Immer wieder präsent vor der Abwehr, wo er als Staubsauger fungierte. Hatte dazu gute Zweikampfwerte (mit 16 gewonnenen Duellen stärkster Kieler in diesem Bereich) und eine 76-Prozent-Passquote, allerdings 13 Ballverluste. (Note 3)

Armin Gigovic: Starke Passquote (89 Prozent), in seinen Zweikämpfen in der Mehrzahl jedoch nur zweiter Sieger. Fungierte immer wieder als wichtige Schaltstation im Mittelfeld, hätte bei zwei Konteraktionen den Ball allerdings viel früher abspielen müssen, insbesondere bei einem Vorstoß in der 80. Minute, als er gleich mehrere gute Anspielstationen übersah. (Note 3,5)

John Tolkin: Vieles, was er auf der linken Seite machte, hatte Hand und Fuß. Ähnlich wie zuvor gegen St. Pauli, ließ er einer starken ersten Halbzeit eine durchschnittliche zweite folgen. Spulte mit 12,4 km die beste Laufleistung aller auf dem Platz stehenden Akteure ab und verbuchte eine Passquote von 78 Prozent. Bei 65 Ballaktionen unterliefen ihm 18 Ballverluste. (Note 3)

Hatte lediglich 26 Ballaktionen: Alexander Bernhardsson (Holstein Kiel, vorne), der hier El-Chadaille Bitshiabu (RB Leipzig) das Nachsehen gibt.
Foto: imago/Fotostand

Hatte lediglich 26 Ballaktionen: Alexander Bernhardsson (Holstein Kiel, vorne), der hier El-Chadaille Bitshiabu (RB Leipzig) das Nachsehen gibt.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Alexander Bernhardsson: Trotz nur 26 Ballaktionen immer mal wieder Station bei Holsteins Angriffen, dazu mit einer für einen Angreifer guten Passquote (75 Prozent) und einem schönen Schuss knapp neben das RB-Tor (59.). Verlor neun seiner zwölf Zweikämpfe und stand letztlich im Schatten seiner gefährlicheren Nebenleute Skrzybski und Machino. (Note 4)

ab 87. Fiete Arp: War gleich da, ein Schuss aus guter Position wurde aber von RB abgeblockt; hoffte nach einem riskanten Leipziger Einsatz vergeblich auf einen Elfmeter und holte sich bei einem Techtelmechtel im Strafraum der Einheimischen noch seine fünfte Gelbe Karte ab. Somit wird er das Heimspiel gegen Mönchengladbach am 26. April verpassen. (Note -)

Steven Skrzybski: Wirbelte phasenweise wie ein Derwisch durch die Leipziger Hintermannschaft, versuchte es frech aus fast 40 Metern (7.), bereitete gekonnt das 0:1 durch Machino vor und brachte sich selbst immer wieder gewitzt in Position. Klärte einmal Mitte der eigenen Hälfte sehenswert und zum Zungeschnalzen mit der Hacke (26.), vergab eine gute Chance (30.) und zögerte im Folgeangriff zu lange in aussichtsreicher Position (31.). Nach gut einer Stunde ging er ausgepowert raus. (Note 2,5)

ab 66. Magnus Knudsen: Fand als neues Puzzleteil seinen Platz in der Holstein-Elf und bot eine solide Vorstellung ohne die ganz großen Höhepunkte. (Note -)

Shuto Machino: 76 Prozent seiner Pässe fanden den Weg zu einem Mitspieler, dazu schaltete er mehrmals den Vorwärtsgang ein und riss so das Kollektiv mit. Unterstrich mit einem guten Laufweg vor seinem achten Saisontreffer, bei dem er den Ball per Direktabnahme eiskalt versenkte, seine Kaltschnäuzigkeit. Im zweiten Spielabschnitt nicht mehr so auffällig wie zuvor. (Note 3)

ab 79. Phil Harres: Hätte kurz vor Schluss per „Lucky Punch“ zum Matchwinner werden können, kam völlig frei in halb rechter Position jedoch ins Straucheln, was Leipzig aufatmen ließ. (Note -)