München – Drohnen-Alarm über ganz Deutschland – und nun auch über dem Münchner Flughafen! Bayerns Regierungschef Markus Söder (58) reicht es. Er will die Bayern-Polizei Drohnen vom Himmel jagen lassen. Und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) fordert deutlich mehr Tempo bei der Entwicklung harter Abwehrsysteme.
Söder sagte am Freitagmorgen zu BILD:
▶︎ „Die Drohnenvorfälle zeigen den großen Druck. Ab jetzt muss gelten: Abschießen statt Abwarten! Und zwar konsequent! Unsere Polizei muss Drohnen sofort abschießen können.“
▶︎ „Der Iron Dome für Deutschland muss kommen. Wir brauchen endlich einen wirksamen Schutz unserer gesamten Infrastruktur und militärischen Einrichtungen. Bayern macht dazu ein Schnellgesetz. Wir behandeln das schon am Dienstag im Ministerrat. Auch der Bund muss schleunigst das Flugsicherheitsgesetz anpassen. Es geht nicht nur darum, Spionage zu verhindern. Unsere Infrastruktur muss jederzeit funktionsfähig bleiben. Wir brauchen Hoheit über unseren Luftraum.“
Und Bundesinnenminister Dobrindt zu BILD: „Die Drohnensichtungen über München sind ein weiterer Weckruf: Der Wettlauf zwischen Drohnen-Bedrohung und Drohnen-Abwehr wird immer härter. Wir brauchen jetzt mehr Finanzierung, Förderung und Forschung – national und auf europäischer Ebene.“
Zuvor waren am Donnerstagabend am Münchner Flughafen Drohnen gesichtet worden. Ab 22.30 Uhr ging nichts mehr. Mitten im Wiesen-Trubel strandeten 3000 Passagiere, mussten auf Feldbetten oder im Sitzen übernachten. 17 Flüge konnten nicht mehr landen, 15 mussten umgeleitet werden.
Bislang konnten die Beamten nicht ermitteln, wer hinter den Drohnenflügen steckt. Zum Einsatz kamen neben Beamten am Boden auch Polizeihubschrauber. Weder die Drohnen noch Verdächtige konnten aufgespürt werden.
Ein Sprecher der Bundespolizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass trotz „umfangreicher Fahndungsmaßnahmen“ kein Verursacher des Drohnen-Vorfalls am Flughafen München identifiziert werden könne. Das Gelände sei aus der Luft abgesucht worden, es habe jedoch nichts festgestellt werden können. Die Drohnenart war zunächst nicht bekannt. Auch war nicht klar, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte.
Söder stellt Zusammenhang zu früheren Drohnensichtungen her
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Sichtung von Drohnen in der Nähe des Münchner Flughafens in eine Reihe gestellt mit weiteren Drohnen-Sichtungen in Europa. „Das war jetzt kein Einzelfall“, sagte Söder bei WELT TV (gehört wie BILD zu Axel Springer). „Es ist die Sicherheitslage, in der wir stehen“, sagte er. „Wir müssen einfach feststellen, dass wir mehr herausgefordert sind als je zuvor“, betonte Söder und fügte hinzu: „Wir sind nicht mehr ganz so im Frieden, wie wir waren.“
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Quelle: Bild02.10.2025
Söder betonte aber auch: „Wir leben nicht im Kriegszustand.“ Es gebe Bestrebungen, die offenbar dazu dienen sollten, Nervosität zu verursachen. „Wir sollten uns nicht nervös machen lassen“, sagte Söder. Ziel müsse es sein, so stark zu werden, dass niemand eine Herausforderung auch nur überlege.
Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, wonach Drohnen über kritische Infrastruktur geflogen sind, unter anderem über ein Kraftwerk in Kiel.