Neuss – Auf einem engen Trampelpfad gleich hinter dem Friedhof, versteckt in einem Dickicht aus Ästen und Büschen, sieht man noch immer die Spuren eines Kampfes auf Leben und Tod. Zwei große Blutlachen, Gummihandschuhe, Intubationsbesteck und Spritzen sind die stummen Zeugen, die Rettungskräfte nach einem dramatischen Einsatz am Donnerstagabend am Tatort zurückließen. Mysteriöses Tötungsdelikt am Friedhof von Neuss-Hoisten.
In der Abenddämmerung geht hier Stefan L. (56) mit seinem Hund am Bach entlang. Der Weg ist schmal, unter manchen Ästen muss man sich ducken. Doch viele Anwohner nutzen ihn für einen Hundespaziergang. Was dann geschieht, ist unklar.
Der Trampelpfad hinter dem Friedhof ist schmal und dicht bewachsen
Foto: Jan Ohmen
Fest steht: Hinter dem Friedhof trifft L. auf einen Mann (25) aus Duisburg. An der abgelegenen Stelle kommt es zu einer Auseinandersetzung, die schnell eskaliert. Nach BILD-Informationen blitzt ein Messer auf. Wer es zog? Wer zuerst auf wen losging und zustach? Und warum? Das ermittelt jetzt eine Mordkommission.
Ermittler der Spurensicherung suchen in der Nacht am Tatort nach Hinweisen auf den genauen Tathergang
Foto: JAN OHMEN
Mann stirbt bei Messer-Auseinandersetzung
„Die Hintergründe der Auseinandersetzung sowie der genaue Hergang sind derzeit unklar und Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen“, so ein Polizeisprecher.
Am Ende des Kampfes liegen beide Männer blutüberströmt am Boden. Der Neusser schafft es noch, den Notruf zu wählen. Rettungswagen und die Polizei sind wenig später am Friedhof. Doch für den jungen Duisburger kommt jede ärztliche Hilfe zu spät. Er stirbt noch am Tatort.
Stefan L. lässt sich widerstandslos festnehmen, er kommt schwer verletzt in eine Klinik. Zurück bleiben viele Fragezeichen. Aber: „Hinweise auf eine mögliche Vorbeziehung der beiden Beteiligten liegen bislang nicht vor“, so ein Sprecher der Polizei.