Ihre Prioritäten haben sich verändert?
Wenn ich von „Frieden“ spreche, dann meine ich damit auch: die Möglichkeit, morgens aufzuwachen, mit dem Gefühl, zufrieden mit meinem Leben und meinen Entscheidungen zu sein und Dinge tun zu können, die mir Frieden bringen. Das ändert nichts daran, dass es harte Arbeit ist – aber es ist heute ein anderer Maßstab, den ich ansetze.
Sehen Sie da Parallelen zu Mark Kerr, den Sie in „The Smashing Machine“ spielen? Kerrs wechselhafte Karriere und teils turbulentes Privatleben werden ausführlich behandelt …
Richtig. Für Mark ist Erfolg heute etwas ganz anderes als vor 20, 25 Jahren, als er aktiv war. Damals wollte er der beste Kämpfer auf dem Planeten sein. Mark Kerr, die „Smashing Machine“ eben. Heute aber will er Mark Kerr, der Mensch, der gegen alle Widerstände Sucht und Depression besiegt hat, sein. Einer, der eine Überdosis überlebt hat und glücklich ist, noch am Leben zu sein.
Mit der Erfahrung ändert sich die Sichtweise also? Sie haben mal gesagt, Sie seien in Schubladen gesteckt worden.
Und so war es auch. Ich wurde in eine Ecke gestellt, auf eine bestimmte Art Filme festgelegt: groß und laut und bunt. Und es hat mir auch Spaß gemacht, diese Filme zu drehen. „Jumanji“, „Moana“ und andere. Aber wissen Sie was? Das habe ich mir selbst angetan. Denn es war nur ich selbst, der diese Entscheidungen getroffen hat. Ich hätte ja auch schon vor zehn Jahren ganz bewusst sagen können: Ich möchte jetzt mal etwas anderes machen.
Diese großen Filme waren eine Komfortzone für mich, in der es mir gefallen hat. Das ist nun mal die menschliche Natur, oder? Es läuft, also warum etwas verändern? Das war meine eigene Schuld, und nur ich selbst konnte das ändern, wie jetzt mit „The Smashing Machine“ und so vielen anderen Dingen, die ich vorhabe.
Und was hat Ihnen nun den entscheidenden Impuls gegeben?
Ich konnte diese Veränderung nur schaffen, wenn ich auch bereit dafür war. Es ist eine Sache, wenn mein Kopf das sagt, aber eine andere (deutet auf sein Herz), wenn auch mein Herz das sagt.