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Im Ukraine-Krieg gewinnen lasergesteuerte Waffen und auch Drohnen an Bedeutung. Die Ukraine nutzt sie zu Angriffs-, aber auch zu Verteidigungszwecken.
Kiew – Im mehr als dreieinhalb Jahre andauernden Ukraine-Krieg sind hochpräzise militärische Schläge inzwischen auch wichtig geworden, den Munitionsverbrauch zu senken und die Einsatzzeit der Fronttruppen zu verkürzen. Ein wichtiges Element für jene hochpräzisen Schläge – auch aus der Entfernung – ist lasergesteuertes Kriegsgerät. An der Front im Ukraine-Krieg sind Waffen mit Lasertechnologie inzwischen ein probates Mittel, dem Feind mitunter erheblichen Schaden zuzufügen.
Ein ukrainischer Soldat an der Front im Ukraine-Krieg © IMAGO / Anadolu AgencyUkraine entwickelt lasergesteuerte Waffen für den Einsatz an der Front weiter
In der Ukraine sind zahlreiche Teams an der Fortentwicklung und dem effizienteren Einsatz von lasergesteuerter Munition beteiligt. Drohnen, die bis vor Kurzem dazu dienten, russische Stellungen zu bombardieren oder für Aufklärungsflüge bis zu 200 Kilometer tief in russisches Gebiet eindrangen, werden nun mit Systemen zur Laserbeleuchtung oder Markierung und Zielbestimmung ausgestattet, berichtete das ukrainische Medium Ukrainska Pravda unlängst.
Damit Lasermunition auf dem Schlachtfeld funktionieren kann, ist ein Laserdesignator erforderlich, der einen Laserstrahl erzeugt und auf einen vom Bediener gewählten Punkt richtet. Der Markierer erzeugt einen hellen, kontrastreichen Punkt auf dem Ziel, der von Sensoren im Suchkopf einer Rakete oder Bombe aus großer Entfernung erkannt wird. Sobald der Suchkopf den jeweiligen Punkt erkennt, wird die Munition auf ihn ausgerichtet und steuert sich selbst zum ausgewählten Zielpunkt. Der große Vorteil lasergesteuerten Kriegsgerätes ist, dass es gegen die elektronische Kriegsführung des Feindes resistent ist.
Lasersysteme können sich gegenüber Störungen durch den Gegner behaupten
Nach dem Einmarsch Russlands erhielten die ukrainischen Streitkräfte von ihren internationalen Unterstützern zahlreiche präzisionsgelenkte Waffen: darunter Luftbomben, Artilleriegeschosse und Lenkraketen. Bekannte Beispiele sind die amerikanischen Bomben JDAM-ER und GBU-39 sowie die französischen AASM-Hammer-Bomben und die britischen Brimstone-Raketen, berichtete die Ukrainska Pravda weiter.
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Diese Bomben sind zwar GPS-gesteuert, verfügen jedoch jeweils über eine Variante mit einem Laser-Lenkmodul. Diese Modifikationen kombinieren GPS- und Trägheitsnavigationssysteme, um die Munition zum Zielgebiet zu leiten, wobei der Laser in den letzten Sekunden für eine präzise Zielerfassung eingesetzt wird. Generell ist die Lasersteuerung im Zuge der voranschreitenden russischen elektronischen Kriegsführung ein probates Mittel dafür, dass militärische Ziele getroffen werden, ohne durch Störsignale behindert zu werden.
Auch in der Luftverteidigung nutzt die Ukraine lasergesteuertes Kriegsgerät
Doch nicht nur für Angriffszwecke auf feindliche Ziele, sondern auch zur Luftverteidigung bei Angriffen durch den Feind setzt die Ukraine Laserwaffensysteme ein – darunter etwas das Lasersystem Tryzub. Wie defence-industry.eu unter Berufung auf den ukrainischen Kommandeur unbemannter Streitkräfte, Vadym Sukharevskyi berichtete, ist das Tryzub-System in der Lage, eine Vielzahl von Bedrohungen aus der Luft zu zerstören. Insbesondere kann es Angriffsdrohnen, Luftbomben, Marschflugkörper und ballistische Raketen in einer Entfernung von bis zu 3000 Metern ausschalten.
Außerdem ist das Tryzub-Lasersystem in der Lage, bemannte Flugzeuge und Aufklärungsdrohnen in Entfernungen von bis zu 5000 Metern zu bekämpfen. Ein weiterer Vorteil des Laser-Systems besteht darin, dass es Sensoren an Drohnen, Marschflugkörpern, Hubschraubern und Flugzeugen in Entfernungen von bis zu 10000 Metern blenden und damit stören kann. (Quellen: Ukrainska Pravda, defence-system.eu) (fh)