– Die Jungfrau in Nöten hat ausgedient, diese jungen Frauen brauchen keine Retter in schimmernder Rüstung, sie nehmen die Geschichte selbst in die Hand.
Die Zeiten, in denen Frauen überwiegend Nebenfiguren darstellten und von ach so starken Männern gerettet werden mussten, sind zum Glück vorbei. Wir haben einige Romane, Fantasybücher und SciFi-Reihen gesammelt, in denen sich Frauen nicht hinter dem Rücken von männlichen Hauptcharakteren verstecken, sondern selbst als Hauptrolle brillieren. Gerade im Young-Adult Bereich ist diese Entwicklung zu begrüßen, denn sie geben jungen Frauen starke Vorbilder.
„The Inheritance Games“ von Jennifer Lynn Barnes
Die 17-jährige Avery hat ihren Weg klar vor Augen, doch im Moment ist sie ganz unten angekommen. Nachdem sie eine Nacht in ihrem Auto verbracht hatte, wird sie völlig überraschend zu einer Testamentsverlesung nach Texas bestellt.
Dort der Schock: Der unfassbar reiche Tobias Hawthorne hat die eigene Verwandtschaft mit Kleinigkeiten abgespeist, der Großteil des Vermögens soll an Avery gehen. Die versteht die Welt nicht mehr, denn sie hat keine Ahnung, wer Tobias Hawthorne eigentlich ist.
Natürlich hat die Sache einen Haken. Avery muss mindestens ein Jahr auf Hawthorne House verbringen, um das Erbe antreten zu können. Und das gemeinsam mit der geprellten Verwandtschaft.
Noch mehr Details zur Geschichte finden Sie in unserem Beitrag:
Vom Schlafplatz im Auto zur Multimilliardärin: „The Inheritance Games“ – Buchtipp
„The Inheritance Games“
von Jennifer Lynn Barnes
„Skyward – Der Ruf der Sterne“ von Brandon Sanderson
In diesem dystopischen SciFi-Abenteuer muss sich der letzte Rest der Menschheit auf dem kargen Planeten Detritus durchschlagen. Die Menschen leben in Höhlen, denn auf der Oberfläche gibt es immer wieder Angriffe durch die Krell, deren Ziel es zu sein scheint, die Menschheit endgültig auszulöschen.
Spensas großer Traum ist es, genau das zu verhindern. Die 17-Jährige will unbedingt in die Kadettenakademie der Defiant Defense Forces, kurz DDF aufgenommen werden, um sich zu Pilotin ausbilden zu lassen. Da hat sie allerdings schlechte Karten, denn ihr Vater gilt als Feigling und größter Verräter der DDF, die Familie ist seit Jahren geächtet.
Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand weiß: Die Geschichte um Spensas Vater hat sich ganz anders abgespielt, als gedacht. Und Spensa ist tatsächlich die Einzige, die die Menschheit nicht nur retten, sondern auch befreien kann.
Mehr Infos zu der spannenden Reihe mit Weltraumschlachten, Romantik und Witz, sowie zum Autor Brandon Sanderson lesen Sie in unserer Einzelkritik:
„Skyward – Der Ruf der Sterne“: Dystopisches SciFi-Abenteuer um eine junge Sternenpilotin
Skyward- Der Ruf der Sterne
von Brandon Sanderson
„Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft“ von Fiona Sironic
Dieser Roman ist etwas ganz Besonderes. Er zeichnet nicht nur eine faszinierende Vision unserer nahen Zukunft, die sich irgendwo zwischen schwer wahrscheinlichem Realismus und Dystopievorstellung bewegt. Tatsächlich kommt der Roman komplett ohne männliche Hauptrollen aus. Im Zentrum steht die 15-jährige Ich-Erzählerin Era, die ihre erste Liebesbeziehung mit der 16-jährigen Maja beschreibt, die aus völlig anderen Verhältnissen kommt als Era.
Ohne zu viel verraten zu wollen: In dem Roman steckt noch viel mehr als eine Coming-Off-Age Liebsgeschichte. Fiona Sironic thematisiert auch Probleme, die jetzt erst ihren Anfang haben, in einigen Jahren aber weit größere Ausmaße annehmen.
Weitere Details und eine umfassende Kritik dieses mitreißenden Romans finden Sie in unserer Einzelrezension:
Dystopie und Realismus: Ein Blick in unsere nahe Zukunft – Buchtipp
„Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft“
von Fiona Sironic
„Die Meerjungfrauen von Aberdeen“ von Ben Aaronovitch
Kenner der Buchreihe „Die Flüsse von London“ werden sich jetzt wundern. Denn klar, die Buchreihe hatte schon viele starke, weibliche Figuren, die auch wesentlich mächtiger sind als Polizist und Zauberlehrling Peter Grant, doch steht doch seit dem ersten Band eigentlich er im Mittelpunkt der Handlung.
Stimmt, und auch bei „Die Meerjungfrauen von Aberdeen“ handelt es sich eigentlich um den zehnten Band, in dem sich der mittlerweile zum Detective Sergeant, Ehemann und Familienvater aufgestiegenen Peter Grant gegen allerhand mystische Wesen und böse Zauberer durchsetzen muss.
Doch teilt er sich diesmal die Ich-Perspektive und die Hauptrolle mit seiner jungen Cousine Abigail Kamara, die inzwischen auch in der Kunst der Zauberei unterrichtet wird. Abwechselnd erzählen Peter und Abigail ihre Geschichten, die natürlich zusammenhängen. Und auch wenn Peter am Ende den wohl etwas gefährlicheren Kampf austragen muss, ist Abigail nicht weniger wagemutig. Und vielleicht ist ihr Teil der Geschichte sogar der wichtigere.
Jedenfalls fühlt es sich ein bisschen so an, als wollte Ben Aaronovitch uns langsam daran gewöhnen, dass vielleicht bald eine junge, weibliche Hauptfigur die Reihe übernimmt und Peter langsam zu einer Art Mentorenfigur wird.
Doch das ist natürlich nur reine Spekulation. Lesen Sie weitere Details in unserem Beitrag:
„Die Meerjungfrauen von Aberdeen“: Das neue Abenteuer von Peter Grant ist endlich da – Buchtipp
„Die Meerjungfrauen von Aberdeen“
von Ben Aaronovitch
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