Im sonnigen Frühherbst sitze ich auf der Terrasse eines meiner Lieblingscafés und schaue ich mich um. Niemand hier weiß, wer ich bin. Und das meine ich nicht nur im Sinne einer Großstadt-Anonymität, die es einem erlaubt, zwischen hunderttausenden Fremden unbemerkt seinem Alltag nachzugehen.

Niemand weiß, dass ich an meiner Kolumne sitze, dass ich jedes Wochenende losziehe, um das Treiben in Berlin zu beobachten, und, auch ohne zu suchen, Menschen und Geschichten finde, wie es sie wohl kaum woanders gibt – von wilden Sexpartys mit Crypto-Millionären über Vernissagen bis zu nächtlichen Begegnungen mit Bekannten wie Fremden in den Szenelokalen und den Lieblingsclubs der Stadt.