Remscheid. Eigentlich war der 1. Oktober als Eröffnungsdatum vorgesehen. Doch manchmal kommt es ja anders … Raumausstatter Reinhard Half, sein Sohn Thorben und Mitarbeiterin Imran Uslu legen „erst“ am 6. Oktober an neuem Standort los. Dann empfangen sie an der Barmer Straße 5 die Kundschaft – vertraute Gesichter und möglichst auch einige neue.
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Man kann sich Lennep ohne „Rader“ eigentlich gar nicht vorstellen. Genau mit dem Gedanken muss man sich aber anfreunden. Im kommenden Jahr hätte der 95. Geburtstag in der Lenneper Altstadt angestanden. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hatte Reinhard Half dort das Geschäft betrieben, welches für Betten, Gardinen und Polsterei stand – so weisen es auch jetzt noch die Schaufenster aus – und die gute Arbeit der alteingesessenen Familie Rader fortgesetzt.
50 Prozent höhere Miete gefordert
Als diese vor rund einem Jahr ihr Haus verkaufte, änderte sich die Situation für den gelernten Raumausstatter Reinhard Half, der in Wuppertal lebt. „Der Mietvertrag lief nun aus, und auf einen Anschlussvertrag konnte man sich nicht einigen.“ Zumal die neue Besitzerin die Miete laut Half „um 50 Prozent erhöhen wollte“.
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So wurde er sehr nachdenklich und beriet sich mit seinem Sohn, der in einigen Jahren verantwortlich in seine Fußstapfen treten soll und Raumausstatter-Meister ist. Schnell war ihnen klar: „Das machen wir nicht.“ Zumal die Situation im Herzen der Altstadt in jüngster Zeit „nicht einfacher geworden ist“.
Über das Internet wurden sie überraschend schnell in Lüttringhausen fündig und sind eifrig dabei, ihr neues Domizil einzurichten. Das verliert den Namen Rader, soll aber den Kundenwünschen weiterhin vollumfänglich gerecht werden. Mit dem Aufdruck Half am Schaufenster.
Plissees sind gerade der größte Renner.
Reinhard Half
Dort, wo die Post zuletzt als Dienstleister zur Verfügung gestanden hatte, wird das 100 Quadratmeter große Ladenlokal für Raumausstattung, Gardinen, Sonnenschutz und fürs Polstern genutzt. „Plissees sind gerade der größte Renner“, sagen die Fachleute. Weitere 58 Quadratmeter in den hinteren Räumen sind für Werkstatt, Büro und Bettenreinigung eingeplant.
Muss nur noch die bewährte Klientel mit den Füßen oder mobil für den neuen Standort abstimmen. „Wir haben sehr viele nette langjährige Kunden“, sagt Reinhard Half (62) hoffnungsfroh. „Eine Frau hat sogar fast geweint, weil wir nicht in Lennep bleiben. Aber sie will uns treu bleiben.“ Wie viele andere auch.
Sogar Kundenparkplätze hinter dem Haus
Dass der Kreisverkehr am Eisernstein kürzlich nach 14-monatiger Bauphase fertiggestellt wurde, begünstigt die örtliche Veränderung der Familie Half. Sie lässt wissen: „Wir haben sogar drei eigene Kundenparkplätze hinter dem Haus, die über die Eisernsteinstraße angefahren werden.“ Und so werden die letzten Tage und Stunden vor der großen Eröffnung genutzt, um den neuen Laden publikumswirksam herauszuputzen.
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„Wann sollen wir am Montag öffnen?“, fragt Reinhard Half in die Runde. „Um 10 Uhr“, schlägt Imran Uslu vor. Obgleich sie eine Halbtagskraft ist, gilt sie als die gute Seele des Hauses. Für sie war klar, dass sie von Lennep nach Lüttringhausen mit umzieht. Auch sie hofft, viele bekannte Gesichter begrüßen zu dürfen – an der Barmer Straße 5.
Und was passiert perspektivisch mit den Räumlichkeiten in Lennep? Mietinteressenten dürften sich fix finden. Wird der mittlerweile verwaiste Laden für ein Eiscafé interessant? Die Gerüchteküche brodelt längst in der Altstadt.
RGA