1. FC Köln
Die neue Attraktion der Bundesliga: El Mala begeistert als Dribbelkünstler
04.10.2025 – 07:46 UhrLesedauer: 3 Min.
Beim Speil gegen den FC Hoffenheim überzeugt der Youngstar Said El Mala mit seinen Dribbling-Künsten. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)
Said El Mala ist die große Attraktion beim 1. FC Köln Der Youngster schießt den FC in Hoffenheim zum Sieg und zeigt, was ihn außergewöhnlich macht.
Hat der 1. FC Köln wieder einen angehenden deutschen Nationalspieler in seinen Reihen? Said El Mala stellt früh in der noch jungen Bundesliga-Saison unter Beweis, warum beim FC alle von dem 19-Jährigen schwärmen. Am Freitagabend wird er erstmals für die Geißböcke zum Matchwinner.
Es läuft die 16. Minute in der PreZero Arena, als Eric Martel einen Ball an der Mittellinie gewinnt. Die Abwehr der TSG Hoffenheim ist ungeordnet, und das erkennt El Mala sofort. Der Teenager schnappt sich den Ball von Martel und zieht einen Sprint an. Über 30, 40 Meter ist er nicht mehr zu stoppen. Drei Hoffenheim lässt er mit seinem Dribbling stehen und schießt schließlich zum 1:0 ein.
Dass El Mala dabei Oliver Baumann tunnelt, immerhin die aktuelle Nummer eins in der deutschen Nationalmannschaft, ist dabei nur noch eine Randnotiz. Der 19-Jährige biegt bereits ab und feiert seinen zweiten Bundesliga-Treffer. Bislang ist er beim FC nur als Joker zum Einsatz gekommen. In Hoffenheim darf er erstmals von Beginn an ran. Dass er gleich den Siegtreffer zum 1:0 erzielt, ist Teil dieser ungewöhnlichen Geschichte.
Nach dem Spiel spricht El Mala nicht. Der FC schützt den Youngster noch, der letzte Saison noch in der 3. Liga bei Viktoria Köln spielte und der zuvor von Borussia Mönchengladbach im Nachwuchs aussortiert worden war. Seit diesem Sommer spielt er für die Geißböcke, und seit dem ersten Tag im Training scheint klar: Hier wächst ein Toptalent heran, dessen Durchbruch kaum zu verhindern sein wird.
„Said hat für Furore gesorgt, wenn er reinkam. Er hat mir irgendwann die Entscheidung abgenommen, hat auch im Abschlusstraining noch dreimal getroffen. Das will ich honorieren“, sagte sein Trainer, Lukas Kwasniok, vor dem Anpfiff. Dem 44-Jährigen ist der Hype um seinen Stürmer eigentlich gar nicht recht. Kwasniok versucht nicht zu viel auf den Jungen einprasseln zu lassen. Doch mit jeder Top-Leistung wird es schwerer.
„Ein super Junge“, befindet nach dem Spiel sein Schweizer Teamkollegen Joel Schmied. „Ich habe ihm noch vor dem Spiel gesagt, er soll mit einfachen Aktionen in sein Spiel reinkommen. Er muss nicht gleich jedem beweisen, dass er der Dribbelkünstler schlechthin ist. Und dann liefert er so ein Spiel ab! Er macht es einfach super gut.“ Schmied, 27, weiß aber auch, worum es geht. „Jetzt müssen wir den Jungen am Boden halten. Es gehört dazu, dass wir älteren Spieler die jungen unterstützen. Er hat schon bewiesen, dass er das Level hat.“
Das findet auch Dominique Heintz. Der Routinier weiß aus eigener Erfahrung, dass Trainer Kwasniok honoriert, wenn ein Spieler gut trainiert. „Dann wird man belohnt“, sagt der Innenverteidiger. „Ich habe ihm gesagt: Die Anfangszeit ist immer die einfachste. Die Kunst ist, das über lange Zeit zu zeigen. Aber Said ist klar im Kopf, er ist ein guter Junge.“ Und dann fügt er lachend an: „Wir Älteren haben ihn gut im Griff.“ Nur die Gegenspieler nicht. Und genau das hilft dem FC.
In der bevorstehenden Länderspielpause wird El Mala wieder unterwegs sein, er gehört dem neuen Stamm der deutschen U21 an. Sollte er so unbekümmert weiterspielen wie am Freitag in Hoffenheim, stehen ihm auch andere Türen auf – auch jene bei Julian Nagelsmann in der A-Nationalmannschaft. Das ist noch Zukunftsmusik. Doch beim FC wird die Zukunft gerade schnell Gegenwart.