Der mutmaßliche Attentäter von Manchester war nach Angaben der Polizei zum Zeitpunkt der Tat auf Kaution frei. Kürzlich sei der Mann wegen Vorwürfen der Vergewaltigung festgenommen worden und dann nach Zahlung einer Kaution freigekommen, teilte die Anti-Terroreinheit der Polizei in Manchester mit.

Der 35-jährige britische Staatsbürger syrischer Abstammung habe eine kriminelle Vorgeschichte, sei der Anti-Terroreinheit aber unbekannt gewesen. Man gehe davon aus, dass er von einer „extrem islamistischen Ideologie“ beeinflusst worden sei.

Bei dem Anschlag auf eine Synagoge in Manchester am Donnerstag, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, wurden zwei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt. Der Angreifer hatte nach Angaben der Polizei vor der Synagoge ein Auto auf Menschen zugesteuert und dann mit einem Messer auf sie eingestochen. Er soll zudem versucht haben, in das Gebäude zu gelangen. Er wurde von der Polizei erschossen.

Wut über tödlichen Polizeischuss

Bei den Getöteten handelt es sich um Mitglieder der jüdischen Gemeinde, zwei Männer im Alter von 53 und 66 Jahren. Drei weitere Menschen seien noch schwer verletzt im Krankenhaus, teilte die Polizei mit.

Einer der beiden Toten wurde wohl von einer Kugel aus einer Polizeiwaffe getroffen. Der Angreifer hatte nach Polizeiangaben keine Schusswaffe. Daher gehe man davon aus, dass die Verletzung eine tragische und unbeabsichtigte Folge des Polizeieinsatzes gewesen sei. Auch einer der Verletzten, die im Krankenhaus behandelt werden, habe eine Schusswunde, die aber nicht lebensgefährlich sei, hieß es weiter.

© Lea Dohle

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Bei einer Mahnwache wurde am Freitag Vize-Premier David Lammy ausgebuht. Anwesende riefen „Schande über Sie“ und „Sie haben Blut an den Händen“. Premierminister Keir Starmer besuchte den Tatort in Manchester. Er hatte nach der Tat verkündet, „alles in meiner Macht Stehende“ zu tun, um Jüdinnen und Juden in Großbritannien zu schützen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden rund um die Synagogen in ganz Großbritannien verschärft.

Sechs Personen wurden festgenommen

Die Polizei teilte mit, drei weitere Personen im Alter zwischen 18 und 40 seien im Zusammenhang mit der Tat festgenommen worden. Damit seien sechs Menschen inhaftiert wegen des Verdachts der Begehung, Vorbereitung und Anstiftung zu Terroranschlägen. 

Dass es nicht mehr Tote gegeben habe, sei der Tapferkeit des Sicherheitspersonals, der Gottesdienstbesucher und dem schnellen Eingreifen der Polizei zu verdanken. Dadurch sei der Angreifer gehindert worden, sich Zutritt zur Synagoge zu verschaffen.