Präsident wollte ein Schwert

Museumsdirektor nach Streit mit Trump zum Rücktritt gezwungen

Aktualisiert am 04.10.2025 – 10:48 UhrLesedauer: 2 Min.

US-Präsident Donald Trump: Ein Bibliotheksdirektor lehnte einen Wunsch des Republikaners nach einem speziellen Geschenk für König Charles ab.Vergrößern des Bildes

US-Präsident Donald Trump: Ein Bibliotheksdirektor lehnte einen Wunsch des Republikaners nach einem speziellen Geschenk für König Charles III. ab. (Quelle: IMAGO/CNP / MediaPunch)

Vor einem Staatsbesuch wollte Donald Trump ein besonderes Geschenk für König Charles von einem Museum haben. Dessen Leitung lehnte ab. Jetzt gibt es Konsequenzen.

Im Vorfeld seines Staatsbesuchs in Großbritannien hatte US-Präsident Donald Trump ein besonderes Geschenk für König Charles III. im Blick: ein Schwert aus dem Besitz von Dwight D. Eisenhower, dem früheren Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg und späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Wie nun bekannt wurde, hatte ein Mitarbeiter der Trump-Regierung über eine private E-Mail-Adresse das Dwight D. Eisenhower Presidential Library and Museum im US-Bundesstaat Kansas kontaktiert. Ziel war es, ein Originalartefakt – vorzugsweise ein Schwert – als Staatsgeschenk an den britischen König zu überreichen.

Die Leitung des Museums lehnte das Gesuch jedoch ab, wie die „New York Times“ berichtet. Originalexponate dürfen nicht herausgegeben werden, da sie Eigentum der US-Regierung sind und gesetzlich der öffentlichen Bewahrung verpflichtet sind. Stattdessen überreichte Trump dem britischen König das Replikat eines Schwerts, das Eisenhower 1947 von Königin Wilhelmina der Niederlande überreicht worden war.

Wenige Wochen später wurde Todd Arrington, Direktor der Eisenhower-Bibliothek und des dazugehörigen Museums, wohl zum Rücktritt gedrängt. Auf Anfrage der „New York Times“ bestätigte er, dass er seine Position auf Druck von außen aufgegeben habe. Als Begründung sei ihm mitgeteilt worden, er könne „nicht länger mit vertraulichen Informationen betraut werden“. Eine offizielle Stellungnahme der National Archives and Records Administration (NARA), die die Präsidialbibliotheken in den USA verwaltet, liegt bislang nicht vor.

Ob die Weigerung, das Originalschwert herauszugeben, direkt zur Entlassung führte, ist unklar. Dem Bericht zufolge erklärten Personen mit Kenntnis der Vorgänge, dass es Unstimmigkeiten über interne Informationsweitergaben zu einem geplanten Bildungszentrum gegeben habe. Auch das könnte zu Arringtons Abberufung beigetragen haben.

Die Affäre ist nicht der erste Konflikt zwischen Trump und den historisch-kulturellen Institutionen der USA. Bereits im Februar hatte der US-Präsident die Archivarin der Vereinigten Staaten, Colleen Shogan, überraschend entlassen. Als kommissarischer Nachfolger wurde Außenminister Marco Rubio benannt, unterstützt von einem Berater aus dem Umfeld der Richard-Nixon-Stiftung.

Die Anfrage nach dem Geschenk für König Charles soll laut „New York Times“ von einer Mitarbeiterin des US-Außenministeriums mit der E-Mail-Adresse „giftgirl2025“ ausgegangen sein. Dem Bericht zufolge habe sie zunächst „nach einem Schwert oder so etwas“ gefragt.