Hamburg – Die Hamburger Kranvermietung Knaack ist insolvent – ein Name, der bei vielen Fußballfans Erinnerungen weckt. Mehr als 100 Mitarbeiter der Traditionsfirma bangen um ihre Zukunft.
Die wirtschaftlichen Turbulenzen bei der Hüffermann-Gruppe mit Sitz in Wildeshausen (Niedersachsen) reißen nicht ab. Nun ist das Hamburger Unternehmen Knaack-Krane zahlungsunfähig, das Hüffermann erst 2023 übernommen hat. Zuvor reichte bereits der Hüffermann Krandienst einen Insolvenzantrag ein, berichtet das Fachbranchen-Portal „vertikal.net“.
Von einer Knaack-Hebebüne aus sang Lotto King Karl einst vor den HSV-Spielen die Hafenstadt-Hymne „Hamburg, meine Perle“
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Musiker stand auf Hebebühne der Kran-Firma
Knaack ist seit 1963 im norddeutschen Raum u. a. auf Kranvermietung sowie Arbeitsbühnen spezialisiert. Fußballfans dürften die Firma noch aus dem „Volksparkstadion“ in Hamburg kennen: Der Musiker Lotto King Karl (58) war dort bis 2019 Stadionsprecher und sang einst vor HSV-Spielen die Hymne der Hafenstadt („Hamburg, meine Perle“) – auf einer Arbeitsbühne des Unternehmens.
Das „Volksparkstadion“ in Hamburg bietet Platz für über 57.000 Zuschauer
Foto: WITTERS
Doch die glorreichen Zeiten sind offenbar vorbei, auch wenn trotz Insolvenz der Geschäftsbetrieb vorerst weiterläuft. Aus Unternehmenskreisen heißt es: Die Aufträge würden wie gewohnt abgewickelt.
So rutschte die Traditionsfirma in die Insolvenz
Als Gründe für die Pleite nennt Hüffermann laut „Nordwest-Zeitung“ die schlechte Lage der Wirtschaft in Deutschland, die mittlerweile seit drei Jahren anhielt. Der Handel mit Kranen sei eingebrochen – auch durch die inzwischen hohen Einfuhrzölle in die USA.
Nicht der erste Schlag für die Hüffermann-Gruppe: Mehrere Tochtergesellschaften hatten laut Medien-Berichten wegen finanzieller Schieflage bereits Insolvenzanträge stellen müssen. Mit 268 Mobilkranen wurde Hüffermann vom Fachmagazin „Kran & Bühne“ zuletzt auf Platz 5 der größten Kran-Vermieter im deutschsprachigen Raum gelistet.
Wie es für die Mitarbeiter weitergeht
In einem Rundschreiben an Geschäftspartner sollen Geschäftsführer Daniel Janssen und der vorläufige Insolvenzverwalter Tim Beyer von der Hamburger Wirtschaftskanzlei Görg erklärt haben, die kommenden Wochen zu nutzen, um Sanierungsoptionen auszuloten. Gehälter seien über das Insolvenzgeld vorerst abgesichert. Ziel sei, möglichst viele der insgesamt rund 600 Arbeitsplätze zu sichern.