Einem 23-jährigen Lehramtsstudenten wird eine Unfallflucht in Dresden vorgeworfen. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten offensichtlich nicht ermittelt, das Gericht die Sache durchgewinkt. Nun kommt im Prozess alles heraus.

Dresden. Selten ist ein Angeklagter in einer öffentlichen Hauptverhandlung so schnell freigesprochen worden, wie nun ein 23-jähriger Student. Personalienfeststellung, Anklageverlesung, Einlassung, „Beweisaufnahme“, Plädoyers und Urteil dauerten insgesamt keine zehn Minuten, eher deutlich weniger. Am Ende entschuldigte sich der Richter bei dem jungen Mann. Der Prozess zeigt: Es kann jeden treffen.

Bemerkenswert ist, dass es in dem gesamten Verfahren nicht einen einzigen Beweis gibt, der den Verdächtigen auch nur irgendwie belastet hätte. Was also machen die eigentlich den ganzen Tag bei Polizei, Staatsanwaltschaft und nicht zuletzt dem Amtsgericht Dresden?

Kennzeichen falsch, Spuren nicht vorhanden

Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres soll der Student mit seinem Hyundai in der Schützenhofstraße einen parkenden Mercedes-Sprinter touchiert, einen Schaden von 2005,61 Euro verursacht und sich anschließend aus dem Staub gemacht haben. Unfallflucht!