Stand: 04.10.2025 17:25 Uhr

Welch ein Befreiungsschlag für den FC Augsburg und Trainer Sandro Wagner in der Fußball-Bundesliga: Gegen den VfL Wolfsburg gelang nach intensivem Kampf ein verdienter 3:1 (1:0)-Heimsieg.


Olaf Jansen

Die Treffer für den FCA erzielten Noahkai Banks (3.), Mert Kömür (51.) und Robin Fellhauer (63.). Für Wolfsburg hatte Adam Daghim im zweiten Abschnitt nur noch verkürzen können (65.). Mit dem Sieg kletterte Augsburg mit nun sechs Zählern am nach wie vor strauchelnden VfL Wolfsburg (fünf Punkte) auch in der Tabelle vorbei.

Nach vier Niederlagen in Folge hatten sich dunkle Wolken über dem Augsburger Fußballhimmel zusammengebraut. Auch Trainer Sandro Wagner war schon ins Visier der Kritiker geraten – das Eis ist halt dünn für Trainer im Bundesliga-Geschäft. Der junge Coach hatte einige Register gezogen vor dem Match und Veränderungen vorgenommen: keine Hotelübernachtung vor dem Spiel, gleich fünf Wechsel in der Startelf.

Banks steht goldrichtig – frühe FCA-Führung

Seine Spieler hatten offenbar verstanden. Sie legten jedenfalls los wie die Feuerwehr – und konnten nach nicht einmal drei Minuten jubeln: Banks stand vor dem Kasten goldrichtig, nachdem der FCA einen Eckball kurz ausgeführt und Kömür den Ball butterweich vor den Kasten geflankt hatte. Es stand 1:0 (3.).

Besser hätte der Start für den FCA nicht ausfallen können. Die frühe Führung brachte Mut und Selbstvertrauen. Die Augsburger attackierten ihre Gegenspieler früh und enorm aggressiv. Unangenehm für den VfL, der sich schon im Spielaufbau vor dem eigenen Tor massivem Gegnerdruck ausgesetzt sah. Damit kamen die Niedersachsen erst einmal überhaupt nicht zurecht. Augsburg hatte Oberwasser.

Augsburg mit Spaß und viel Aggressivität

Coach Wagner hatte vor der Partie versucht, seinen Jungs den Druck zu nehmen. „Spielt mit Spaß. Das ist ein Heimspiel in der Bundesliga. Genießt es!“, hatte er gesagt. Vielleicht hatte Wagner den richtigen Ton getroffen – auch die nächste Gelegenheit gehörte jedenfalls den Augsburgern: Fellhauer flankte von rechts auf den kurzen Pfosten, wo Elias Saad die Kugel fein mit der Hacke ablenkte – VfL-Keeper Kamil Grabara tauchte allerdings blitzschnell ab und drehte das Ding um den linken Pfosten.

Aber klar: Beim VfL Wolfsburg stecken einige glänzende Individualisten in der Mannschaft. Ein solcher ist Mohamed Amoura. Der nur 1,70 Meter große algerische Nationalspieler erhielt nach einer halben Stunde im linken Halbfeld den Ball und warf den Turbo an. Nach Sprint und klugem Querpass in die Mitte stand Teamkollege Mattias Svanberg 18 Meter vor dem Tor blitzeblank. Der Schwede nahm Maß – sein Schuss küsste aber nur den rechten Außenpfosten.

Wolfsburgs Eriksen kommt ins Spiel, FCA erhöht

Trotz aller Power und Energie: Der ersehnte Heimdreier für den FCA würde noch ein hartes Stück Arbeit werden – das dürfte Wagner und seinen Jungs zur Halbzeit klar gewesen sein. Sein Gegenüber Paul Simonis hatte zu den zweiten 45 Minuten mit Christian Eriksen auch noch sein erst kürzlich verpflichteten Starspieler aufs Feld geschickt.

Doch auch der routinierte Däne konnte nicht verhindern, dass der VfL bald einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen musste: FCA-Verteidiger Chrislain Matsima hatte die Kugel im Mittelfeld erobert, einen Sturmlauf über rechts gestartet und schließlich im Zentrum Kömür entdeckt. Der Ball landete beim Youngster und der knipste in Torjägermanier zum 2:0 (51.).

Intensiv – Augsburg und Wolfsburg lieferten sich ein kampfbetontes Match.

Augsburgs Dahmen mit Monster-Parade, Fellhauer mit dem 3:0

Wenig später musste Finn Dahmen ran. Der gerade erstmals für die Nationalelf nominierte Augsburger Keeper packte eine Monster-Parade aus, nachdem Amoura aus elf Metern zum Schuss gekommen war. Mit einem sagenhaften Hecht fischte Dahmen die Kugel aus dem rechten Winkel (56.).

Jetzt – wenn auch spät – wurde der VfL wach. Angetrieben von Eriksen übernahmen die Wölfe das Kommando. Und erspielten sich eine ganze Handvoll guter Möglichkeiten. Amoura, Svanberg und Eriksen trafen aber aus besten Positionen nicht. Das Spielglück lag an diesem Tag einfach beim FCA. Der in der 63. Minute für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte: Fabian Rieder war von links in den Strafraum eingedrungen, hatte ins Hinterfeld abgelegt, wo Fellhauer die Kugel nach kurzem Dribbling sehenswert ins lnke Eck drosch – 3:0.

Wolfsburg verkürzt, Augsburg bleibt obenauf

Riesiger Jubel in der Augsburger Arena, der allerdings bald wieder verebbte: Wolfsburg schlug zurück. Eriksen spielte einen Zauber-Pass auf Amoura, der rechts davoneilte und im Zentrum Daghim bediente, der aus vollem Lauf zum 3:1 einschoss (65.). Es kam noch einmal Spannung auf. Die aber zunehmend abnahm, je näher die weiter stark arbeitenden Augsburger dem Abpfiff kamen. Dahmen parierte noch einmal stark gegen Amoura und in der Nachspielzeit gegen Eriksen, das war’s: Der FCA hatte seinen dringend benötigten Dreier unter Dach und Fach.

Augsburg in Köln, Wolfsburg gegen VfB

Augsburg spielt in 14 Tagen – nach der Länderspielpause – am Samstagnachmittag in Köln (15.30 Uhr). Wolfsburg empfängt dann am gleichen Tag den VfB aus Stuttgart(15.30 Uhr).