Umbau mit Vorher-Nachher-Ergebnis: So urban wohnt eine Familie in einem Freiburger Hinterhof.
Der Freiburger Stadtteil Wiehre ist grün, aber nicht zu weit draußen, belebt, aber nicht überlaufen, vielleicht ein bisschen so wie der Berliner Stadteil Prenzlauer Berg. Massive Bäume säumen die Straßen, an denen sich Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit aneinanderreihen, ein urbanes Idyll. Eigentlich hätte Emelie Ekkernkamp-Majer und Christian Majer eine Wohnung in der Gegend für ihre kleine Familie gereicht, vielleicht ein kleines Haus. Und doch unterschrieben sie, von der Historie des Objekts geleitet, 2016 den Kaufvertrag für ein Jugendstilhaus mit mehreren Parteien. Der etwa 100 Jahre alte Bau hatte Potenzial, also zahlreiche originale Elemente, dafür in schlechtem Zustand. Ins Budget der Familie passte der Umbau, zu ihrer Faszination für Architektur auch.
Über zwei Ebenen erstreckt sich die neue Wohnung. Der erweiterte Betonanbau geht fließend in den Außenbereich über. Drum herum erstreckt sich der idyllische Hinterhofgarten.
Annika Feuss
Vorher war das Untergeschoss weitestgehend ungenutzt, der ursprüngliche Anbau hatte kaum Fenster.
Ein Hinterhofanbau wird zum Traumhaus
Der Umbau begann ganz oben. Zuerst bauten die Majers das Dachgeschoss aus, dort wohnten sie mit ihrem ersten Kind knapp vier Jahre. Als sich weiterer Nachwuchs ankündigte, meldete sich eine weitere Idee immer lauter: der Umbau der untersten zwei Etagen, Souterrain und erster Stock. Dahinter steckte nicht nur die Sehnsucht nach mehr Platz, sondern vor allem nach einem Zugang zum Garten. Hinterhöfe sind magische Orte, sie schaffen meist grüne Parallelwelten, die einen nicht selten vergessen lassen, dass man sich tatsächlich inmitten einer Großstadt befindet. Ein Garten ist in einer solchen schließlich keine Selbstverständlichkeit.