Göppingens Franko Lastro wirft auf das gegnerische Tor

Stand: 04.10.2025 20:54 Uhr

Die TSV Hannover-Burgdorf hat am Sonnabend die bereits fünfte Pleite in der noch jungen Saison in der Handball-Bundesliga kassiert. Die „Recken“ verloren bei Frisch Auf Göppingen trotz einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung mit 26:30 (18:16).

von Tobias Knaack

Entscheidend für die Niederlage der Mannschaft von Trainer Christian Prokop war eine ganz bittere Phase zwischen der 35. und der 51. Minute, in der dem Team kein einziger Treffer gelang. Das lag einerseits an der deutlich höheren Energie der Gastgeber und einer starken Leistung von Frisch-Auf-Keeper Kristian Saeveras (insgesamt 17 Paraden).

Andererseits stimmte bei den Niedersachsen in dieser Sequenz aber auch rein gar nichts – nicht das Passspiel, nicht die Wurfquote, nicht die Deckung. In der zweiten Hälfte brachte es Hannover insgesamt auf gerade einmal acht Treffer. Justus Fischer war mit sechs Toren bester Werfer der Gäste, Göppingens Marcus Schiller mit sieben Treffern bester Schütze des Spiels.

Mit der fünften Pleite im siebten Spiel hängen die „Recken“ damit weiter im unteren Drittel des Tableaus fest (15.). Gegen Tabellennachbar Eisenach wollen sie ihre Saison am nächsten Sonnabend (18 Uhr) endlich in Schwung bringen.

Ein Handball liegt im Tornetz.

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.

Hannover nach enger erster Hälfte in Führung

Die Partie in Göppingen war – auch angeheizt vom frenetischen Publikum – im ersten Abschnitt eng und umkämpft. Bis 90 Sekunden vor der Pause konnte sich keines der Teams auf mehr als zwei Treffer absetzen.

Das gelang zwar auch den „Recken“ in diesen letzten anderthalb Minuten des ersten Abschnitts nicht, allerdings drehten sie einen 15:16-Rückstand mit einem starken Drei-Tore-Lauf noch in eine 18:16-Führung. Marian Michalczik besorgte den Halbzeitstand mit der Sirene.

Gade gut, Saeveras stärker

Und Hannover blieb auch zu Beginn des zweiten Abschnitts zunächst noch Herr im Göppinger Haus, die „Hölle Süd“ kühlte zumindest vorübergehend etwas ab. Denn selbst in Unterzahl bauten die Gäste ihre Führung aus – Vilhelm Poulsen jagte den Ball aus dem Rückraum in den linken Winkel zum 20:16 (33.).

Ein Faktor in der Endphase des ersten und zu Beginn des zweiten Abschnitts aus Sicht der Niedersachsen: Keeper Simon Gade. Endlich in der Spielzeit unterstützte er mit seinen Paraden einen Lauf seines Teams.

Tore Göppingen: Schiller (7/2 Siebenmeter), Sunnefeldt (6), Persson (4), Lastro (4), Gislason (2), Newel (2), Neudeck(1), Klöve (1), Hallbäck (1), Schmidt (1), Saeveras (1)
Tore Hannover: Fischer (6), Solstad (5), Michalczik (4), Tissier (3), Poulsen (3), Pedersen (3), Weber (1), Orlov (1)
Zuschauer: 4.100

Das Problem: Gades Gegenüber, Saeveras, erwischte noch einen weitaus besseren Abend. Der Norweger, der schon im ersten Durchgang stark gehalten hatte, schwang sich nun endgültig zum Helden seines Teams auf – und kam immer mehr in die Köpfe der Hannoveraner.

Kolossaler Einbruch wird „Recken“ zum Verhängnis

Denn was nun folgte, waren 16 Minuten totale TSV-Tristesse: Egal aus welchem Winkel, ob frei durch, unter Bedrängnis oder aus sieben Metern, die Gäste brachten den Ball nicht mehr an Saeveras vorbei – und lagen zehn Minuten vor dem Ende nun selbst mit vier Toren hinten (21:25).

Zwar bäumten sie sich nach Kräften auf. Sinnbildlich für einen im zweiten Abschnitt völlig verkorksten Auftritt und die Niederlage insgesamt geriet aber der Quasi-k.O. gut drei Minuten vor dem Ende der Partie. Denn die vielleicht letzte Chance auf ein Comeback warf Michalczik bei drei Toren Rückstand (24:27) im wahrsten Sinne weg, als sein Pass in Überzahl weit über einen Mitspieler hinweg ins Aus segelte. Rien ne va plus, Recken! Nichts geht mehr. Zumindest an diesem Abend in Göppingen.