Stand: 04.10.2025 21:23 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat in der Handball-Bundesliga am Sonnabend den fünften Sieg in Folge gefeiert. Das Team von Trainer Ales Pajovic gewann nach einem Blitzstart beim SC DHfK Leipzig klar mit 42:24 (21:11) und freut sich nun auf das Derby gegen den THW Kiel.

Die SG ließ in Leipzig vom Start weg keine Zweifel am nächsten dominanten Sieg aufkommen. Die Flensburger agierten mit viel Selbstvertrauen und spielten fast über die gesamten 60 Minuten hinweg enorm konzentriert und effizient – und das in Offensive wie Defensive. Sie hatten gegen ganz schwache Sachsen aber auch leichtes Spiel. Bester Werfer der Partie war Simon Pytlick mit neun Treffern.

Golla: Freude über „souveränen“ Auftritt – und auf das „krasseste Spiel“

Kapitän Johannes Golla gefiel nach der Partie, „dass wir unsere Aufgaben souverän erledigt haben“. Insbesondere hob er die gewachsene Sicherheit im Team hervor – und „dass wir nach den beiden ersten Partien die richtigen Schlüsse gezogen haben“, als es nur zwei Remis gegeben hatte. Die nächste Aufgabe wird allerdings bedeutend schwerer: Am nächsten Sonnabend kommt es zum Derby mit dem bislang noch verlustpunktfreien THW Kiel (15.40 Uhr, live im Ersten und im Livestram auf sportschau.de).

Mit Blick auf das „Highlight der Saison“ gegen den großen Rivalen erwartet Golla, da „beide Mannschaften sich in- und auswendig kennen“, ein enges Duell, auf das er und das Team sich nun fast eine Woche lang vorbereiten können: „Unsere Fans und die Mannschaft freuen sich auf die Partie“, auf das „von der Atmosphäre her krasseste Spiel“.

Leipzig indisponiert, Flensburg gnadenlos

SG-Coach Pajovic hatte vor der Partie beim SC DHfK volle Konzentration von seinem Team gefordert. Und seine Mannschaft lieferte vom Start weg ein nahezu perfektes Spiel: vorne mit viel Bewegung, ordentlich Tempo und Spielwitz, hinten flink und physisch in der Deckung.

Die Schleswig-Holsteiner profitierten aber auch von einem vollkommen indisponierten Auftritt der Gastgeber (zwölf technische Fehler alleine bis zur Pause) und führten nach gut zehn Minuten bereits mit 10:2. Sinnbildlich der zehnte Flensburger Treffer: Pytlick übersprang aus halbrechter Position einen halbherzigen Leipziger Doppelblock und jagte den Ball in den rechten Winkel. Ein herrliches Tor.

Tore Leipzig: Bogojevic (7), Semper (4), Krzikalla (3/1 Siebenmeter), Binder (2), Klima (2), Rogan (2), Hertzfeld (2), Hinriksson (1), Peter (1)
Tore Flensburg: Pytlick (9), Jakobsen (7/3 Siebenmeter), Jörgensen (6), Grgic (4), Novak (4), Golla (3), Möller (3), Tönnesen (2), Horgen (2), Volz (1), Kirkelökke (1)
Zuschauer: 4.483

Die Sachsen fanden offensiv in der Folge zwar ein wenig mehr in die Abläufe, die SG aber blieb konzentriert – und traf immer mal wieder traumhaft. Marko Grgic hämmerte in bester Pytlick-Manier den Ball mithilfe des Pfostens in die Maschen (14:6, 16.), nur Sekunden später erzielte Domen Novak den 15. Treffer für das Pajovic-Team. Das zog bis zur Pause auf zehn Tore davon (21:11) – einzig der ehemalige Kieler Keeper Tomas Mrkva im Leipziger Kasten verhinderte nach seiner Einwechslung mit einigen starken Paraden eine noch höhere Führung der Gäste nach 30 Minuten.

SG bleibt konzentriert und wirft sich für das Derby heiß

Pajovic, der schon im ersten Durchgang ordentlich durchrotiert hatte, gab vielen Spielern mit Blick auf die Partie gegen die „Zebras“ Spielzeit. Am Geschehen auf der Platte in Leipzig änderten die Wechsel nicht wirklich viel. Die Gäste schraubten zu Beginn des zweiten Durchgangs weiter das Ergebnis in die Höhe – die Gastgeber lediglich ihre Fehlerquote. Lasse Möller erzielte den 30. Flensburger Treffer (30:16, 42.), auch Mrkva wirkte zunehmend ratlos.

Das Spiel war endgültig entschieden und die SG-Spieler auf dem Feld sowie die mitgereisten Fans auf der Tribüne brachten sich im Verlauf der zweiten Hälfte immer weiter in Derby-Stimmung. Emil Jakobsen bewarb sich mit einem Treffer nach einem Kempa-Trick inklusive eines traumhaften Drehers schon mal vorab auf das Tor der Saison (32:17, 44.). Eine gute Viertelstunde später war dann Schluss, der THW kann aus Flensburger Sicht kommen.

Norddeutscher Rundfunk