Stuttgart (Baden-Württemberg) – Feuer-Alarm in einem der berühmtesten Gefängnisse Deutschlands.
Am Ostersonntag gegen 14 Uhr lösten die Brandmelder in der JVA Stuttgart-Stammheim aus.
„Der starke Rauch war das größere Problem“
Ein Feuerwehrsprecher zu BILD: „Wir fuhren mit etwa 50 Einsatzkräften zur JVA Stammheim. Das Feuer in einer Zelle war bereits gegen 16 Uhr gelöscht. Doch der starke Rauch war das größere Problem.“
Am 21. Mai 1975 begann in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen die Führung der ersten Generation der RAF
Foto: Marijan Murat/dpa
Spezialkräfte der Justizvollzugsanstalt und Feuerwehrleute mit Atemschutz holten eine schwer verletzte Person aus der Zelle. Bis der Rettungsdienst eintraf, übernahm die Feuerwehr die Erstversorgung.
Einsatz-Ablauf in JVA bleibt geheim
Insgesamt mussten fünf Insassen ins Krankenhaus, vier von ihnen erlitten leichtere Verletzungen.
Die betroffenen Bereiche wurden maschinell belüftet. Wie genau ein solcher Einsatz in einer JVA abläuft, bleibt geheim.
Der Feuerwehrsprecher zu BILD: „Es gibt dazu Ablaufpläne, die gut funktionieren. Was da aber genau passiert, darüber können wir aus Sicherheitsgründen keine Auskunft gegen.“
Die Polizei ermittelt jetzt, ob Brandstiftung oder technischer Defekt als Ursache infrage kommen.
Stammheim-Doku zu 50 Jahren RAF-Prozess
Das ehemalige RAF-Gefängnis hat 600 Zellen und ist für etwa 790 Häftlinge ausgelegt.
Derzeit erhält die Justizvollzugsanstalt Stuttgart (Baden-Württemberg) wieder verstärkt mediale Aufmerksamkeit.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Stammheim-Prozesses strahlt die ARD am 19. Mai (20.15 Uhr) ein Doku-Drama u.a. mit Moriz Führmann und Heino Ferch aus.
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Die RAF („Rote-Armee-Fraktion“) verübte bis in die 1990er-Jahre Terroranschläge und Morde, denen 35 Menschen zum Opfer fielen.