Stand: 05.10.2025 09:43 Uhr

Erneut legen unbekannte Flugobjekte einen europäischen Flughafen lahm – dieses Mal trifft es den Airport Vilnius. Nun sind es aber keine Drohnen, sondern Ballons. Mehrere Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet.

Wegen einer Reihe von Ballons ist am Flughafen der litauischen Hauptstadt Vilnius der Flugbetrieb zwischenzeitlich eingestellt worden. „Wir haben den Luftraum wegen einer möglichen Gruppe von Ballons geschlossen, die auf den Flughafen Vilnius zusteuern“, teilte der Betreiber auf seiner Facebook-Seite mit. Die Anordnung, den Flugverkehr zu unterbrechen, kam demnach von der litauischen Luftaufsichtsbehörde. Inzwischen ist der Flugbetrieb wieder aufgenommen worden.

Unklarheit über Art der Ballons

Der litauische Rundfunk LRT berichtete unter Berufung auf den Leiter des nationalen Krisenmanagements, es habe sich um 13 Ballons gehandelt. In Mitteilungen auf der Webseite der US-Luftfahrtbehörde FAA war hingegen von Heißluftballons die Rede. Woher die Ballons kamen, ist unklar.

Dem Flughafenbetreiber zufolge waren mehrere Nachtflüge von der Sperrung betroffen. Die meisten ankommenden Flugzeuge seien in die Nachbarländer Lettland und Polen umgeleitet worden, während Abflüge gestrichen wurden. Insgesamt seien etwa 30 Flüge und fast 6.000 Passagiere betroffen gewesen.

Flugverbotszone entlang der Grenze

Der Vorfall in Litauen ereignete sich nach mehreren Drohnenvorfällen in anderen EU- und NATO-Ländern. Wegen Drohnensichtungen im Umfeld und über dem Flughafen München war am Donnerstagabend der Betrieb an Deutschlands zweitgrößtem Airport eingestellt worden, knapp 3.000 Passagiere waren nach Flughafenangaben betroffen.

Am Freitagabend wurden erneut Drohnen gesichtet, der Betrieb musste erneut von Freitag auf Samstag unterbrochen werden. Diesmal waren 6.500 Passagiere betroffen. Unklar ist nach wie vor, wer die Drohnen gesteuert hat. Zuletzt hatten zudem zahlreiche Überflüge von Drohnen unbekannter Herkunft über dänischen Flughäfen, darunter der in Kopenhagen, sowie Militäreinrichtungen für Aufsehen gesorgt. Auch über Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche Drohnen gesichtet.

Das an den russischen Verbündeten Belarus grenzende NATO-Mitglied Litauen hatte bereits im August als Reaktion auf Drohnen, die von dort eindrangen, eine Flugverbotszone entlang der Grenze eingerichtet.