Porta Westfalica (NRW) – Neue Hoffnung für 1200 der insgesamt 3900 Mitarbeiter, die um ihre Jobs zittern: Für die insolvente Fachmarkt-Kette Hammer wurde ein Investor gefunden.
Zumindest für 93 Märkte der deutschen Kette Hammer soll es nun eine Lösung geben. Letztlich werden aber wohl mehr Filialen geschlossen als ursprünglich geplant. Denn im Gespräch waren laut Medienberichten zuletzt 66 von rund 180 Einrichtungs- und Baumärkten.
Hammer hat Einigung mit Investor erzielt
Nachdem das Unternehmen auf BILD-Anfragen erst nicht geantwortet hatte, liegt jetzt eine Presseerklärung vor. Die Unsicherheit für die Kunden, Beschäftigten,
Vermieter und Lieferanten von Hammer habe nun ein Ende, heißt es darin – „eine
rechtsverbindliche Einigung mit einem Investor“ sei erzielt worden.
Dabei soll es sich um das Investorenkonsortium „REThink“ handeln. Die verbleibenden Märkte sollen geöffnet bleiben. Das klassische Fachmarktkonzept soll hin zu einem „Alles aus einer Hand“-Angebot geändert werden: „Künftig liegt der Fokus der neu gegründeten Fa. Hammer Raumstylisten GmbH auf der Vermarktung von Raumausstattungs-Handwerksleistungen, die durch ein passendes Warenangebot flankiert werden.“
Der Hammer-Mutterkonzern – die Brüder Schlau GmbH & Co. KG mit Sitz in Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen) – musste im Juni einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen. Das Arbeitsplatz-Zittern für rund 3900 Beschäftigte begann.
Mehr zum ThemaFast ein Dreiviertel der Jobs fällt weg
Dass trotz Investors fast ein Dreiviertel der Jobs wegfällt, bedauert die Geschäftsführung nach eigenen Worten: „Es schmerzt uns sehr, dass wir nicht allen eine Zukunft innerhalb der neuen Gesellschaft bieten können.“
Das Unternehmen weiter: „Trotz der Einschnitte steht für Geschäftsführung und Belegschaft der Blick in die Zukunft im Vordergrund: Mit dem Einstieg des Investors haben wir eine solide Basis geschaffen, um Hammer erfolgreich weiterzuentwickeln.“
Was über den Investor bekannt ist
Wer hinter dem Investorenkonsortium „ReThink“ steckt, ist unklar. Lediglich der Name des Abverkaufsspezialisten GA Europe aus den Niederlanden scheint gesichert. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, aus insolventen Firmen noch den letzten Euro herauszupressen.
Die neuen Eigentümer übernehmen die verbliebenen Standorte über einen sogenannten Asset-Deal, bei dem nur die Vermögenswerte, nicht aber die Verbindlichkeiten übertragen werden.