Opernauftakt in Bonn

Dieser „Nabucco“ würde Donald Trump nicht gefallen

iDer babylonische König Nabucco (Aludo Todua) hat Jerusalem erobert und das jüdische Volk verschleppt – verfällt aber dem Größenwahn und wird von Wahnsinn umnachtet. Matthias Jung/Theater Bonn

Einen angeblichen Ausspruch des US-Präsidenten stellt die neue „Nabucco“-Produktion der Oper Bonn in eine Linie mit Allmachtssprüchen von Diktatoren von Hitler bis Stalin. Wer drüber hinwegsieht, kann grandiose Musik genießen. 

Jerusalem wird von Feinden eingenommen, der Tempel zerstört. Das Volk Israel wird in Gefangenschaft verschleppt, hofft auf Rettung – und findet durch eine göttliche Wendung Erlösung und Hoffnung auf Heimkehr. Nach Unterdrückung, Exil und Verzweiflung zeigt es in seiner Wut auf die Feinde aber auch, selbst ungerecht und brutal sein zu können.

Artikel teilen

Ressort und SchlagwörterKulturKultur