Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem hat angekündigt, Einsatzkräfte der ihr unterstellten ICE-Einwanderungsbehörde zum Superbowl 2026 zu schicken. Die Agenten würden „überall präsent sein“, sagte die Ministerin im Podcast des ultrarechten Influencers Benny Johnson. „Wir werden das Gesetz
durchsetzen.“ Sie finde, „dass nur gesetzestreue
Amerikaner, die dieses Land lieben, zum Superbowl kommen sollten“, sagte sie Johnson, der unter anderem Demokraten „inländische Terroristen“ nennt.
Beim Finale der National Football League (NFL), dem jährlich größten Footballspiel der USA und einem der meistgesehenen Sportevents der Welt, wird in der Halbzeitpause der Latin-Rapper Bad Bunny auftreten. Dieser war zuletzt nicht mehr auf dem US-Festland aufgetreten, um Razzien des ICE am Rande seiner Konzerte zu vermeiden.
Gegen die Superbowl-Einladung der NFL an den Sänger aus Puerto Rico, einem US-Gebiet ohne die Rechte eines Bundesstaats, lief in den letzten Tagen eine umfassende Kampagne, unter anderem auf dem rechten Sender Fox News und auf der Plattform X. Das MAGA-Lager, also die organisierte Basis hinter US-Präsident Donald Trump, lehnt Bad Bunny ab, er wird dort als „Trump-Hasser“ und „Amerika-Hasser“ bezeichnet.
Die NFL als Arena des Kulturkampfs
Bad Bunny singt auf Spanisch, große Teile seiner Fangemeinde sind Latinos und Latinas. Seine Fans gehören also einer Gruppe an, die besonders von willkürlichen Festnahmen der ICE-Behörde betroffen ist.
Die NFL wird immer wieder zum Schauplatz des Kulturkampfs in den USA. Als der Schwarze Quarterback Colin Kaepernick im Jahr 2016 während der Nationalhymne vor einem NFL-Spiel kniete, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren, löste das eine landesweite Debatte über Patriotismus und Meinungsfreiheit aus. Das damals noch junge MAGA-Lager warf Kaepernick vor, Amerika zu hassen, und forderte, er dürfe nicht mehr für die NFL spielen. Kein Klub der Liga bot ihm danach noch einen Vertrag an.
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