Das 3:3 gegen den Karlsruher SC hat es wieder schmerzvoll gezeigt: Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden ist hinten nicht dicht!
Nur ein Sieg aus den ersten acht Spielen, dafür aber schon 16 Gegentore – zweitschlechtester Liga-Wert. „Das ist einfach deutlich zu viel. Da sind wir im Moment nicht da, wo wir sein müssen“, räumt Trainer Thomas Stamm (42) ein.
Dabei sieht er nicht mal den Zeitpunkt der Treffer als Grundübel. Obwohl es inzwischen fast schon Tradition ist, dass es nach eigenen Toren praktisch im Gegenzug hinten wieder klingelt. Auch Stellungsfehler bei Standards oder Fehlpässe im eigenen Drittel breiten Stamm nicht wirklich Sorgen. Sondern das Defensiv-Verhalten insgesamt.
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„Ich bin mit dem Spiel gegen den Ball wieder nicht zufrieden“, erklärt der Chefcoach. von Dynamo Dresden. Tatsächlich ähnelt sich bei vielen Gegentreffern das Strickmuster. „Wir wollen früh Balldruck kriegen, statt zuerst die Mitte zu schließen.“
Was er damit meint: Seine Jungs gehen zu schnell ins Pressing, kriegen dann im Zentrum die Räume nicht dicht. Stamm will es genau umgekehrt. Das Zentrum muss abgesichert sein, erst dann wird der ballführende Gegenspieler angelaufen. „Da müssen wir geduldiger werden, defensiv eine Struktur finden. Das ist am Ende meine Aufgabe.“
Dynamo-Trainer Thomas Stamm war mit dem Defensiv-Verhalten seines Teams wieder nicht zufrieden
Foto: dpa
Ist das auch eine Qualitätsfrage? „Insofern, dass die Gegner eine andere Qualität haben, als in der 3. Liga“, so Stamm. Im eigenen Team sehe er dagegen nicht ansatzweise fehlende Qualität.
Das scheint zumindest fraglich. Denn Stamm gibt auch zu: „Wir haben es nicht hingekriegt, obwohl wir in der Trainingswoche einen extremen Fokus auf die Defensive gelegt haben. Die Dinge brauchen manchmal Zeit, das muss man akzeptieren.“ Dank der Länderspielpause gibt´s jetzt zwei Wochen und ein Testspiel gegen Regensburg (Donnerstag, 15.30 Uhr), um weiter daran zu arbeiten.
Risch kugelt sich Schulter aus
Wobei auch das nur mit Einschränkungen. Denn mit Claudio Kammerknecht (zwei Länderspiele mit Sri Lanka gegen Turkmenistan), Julian Pauli und Kofi Amoako (beide mit Deutschlands U20 gegen Portugal) fehlen gleich drei Profis. Und Linksverteidiger Sascha Risch kugelte sich wohl gegen den KSC die Schulter aus, musste mit Schmerzen raus. Ob und wenn ja wie lange er ausfällt, ist noch unklar.
Keine idealen Voraussetzungen, um das Defensiv-Problem zu lösen…