Es ist der 16. Oktober des Jahres
2000, als mir ein Beamter im Wuppertaler Rathaus meine Einbürgerungsurkunde aushändigt.
Ich bleibe ich, bin aber nun deutsch. Und bekomme sehr deutsche Post. Nach nur wenigen Tagen treffen zwei Briefe ein. Der erste stammt von der
„Gebühreneinzugszentrale“, der zweite vom „Kreiswehrersatzamt“. Der Brief von
der GEZ fordert mich auf, Rundfunkgebühren zu zahlen. Ihm ist eine
anderthalbseitige Drohung für den Fall einer Zuwiderhandlung beigelegt. Der andere Brief ist eine Vorladung zur Musterung in Solingen.
Das Schreiben, mit dem der deutsche Staat die damals geltende Wehrpflicht
vollstreckt, klingt im Vergleich zur GEZ geradezu nett.