Um die laufenden Ausgaben in diesem Jahr decken zu können, muss die Stadt weitere 6 Millionen Euro an Krediten aufnehmen. Dafür muss ein Nachtragsetat verabschiedet werden.

Dass das Haushaltsjahr 2025 für Stadt Wörth historisch schlecht werden würde, war bereits klar, als der Stadtrat im Februar den Doppeletat 2025/2026 mit viel Mühe und einem ambitionierten Konsolidierungspaket verabschiedete. Doch es kommt noch schlimmer. Statt bei gut 66 Millionen Euro wird das Defizit in diesem Jahr bei knapp 71 Millionen Euro liegen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Gewerbesteuereinnahmen noch stärker im Sinkflug sind als befürchtet. Mit einem Minus von 16 Millionen Euro waren sie veranschlagt, aktuell muss von einem Minus in Höhe von 22 Millionen Euro ausgegangen werden, wie Alexander Werling, Leiter der Finanzabteilung bei der Stadtverwaltung, den Haupt- und Finanzausschuss informierte. Dieser beriet über den Nachtragshaushalt, den der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag, 7. Oktober, im Rathaus verabschieden wird.

Viel diskutiert wurde nicht, die Zahlen sind eindeutig. Der Nachtragshaushalt ist nötig, weil der bereits veranschlage Höchstbetrag an Krediten zur Liquiditätssicherung nicht ausreichen wird. Um die laufenden Auszahlungen zu decken, müssen weitere 6 Millionen Euro an Krediten aufgenommen werden.

Für 2026 sehen die Zahlen nicht ganz so düster aus, aber auch hier muss die Planung nach unten korrigiert werden. War bei der Verabschiedung des Etats von einem Haushaltsdefizit in Höhe von 4,28 Millionen Euro ausgegangen worden, liegt es nun voraussichtlich bei knapp 4,8 Millionen Euro.

Bei den Investitionen wurden keine Änderungen gegenüber der Ursprungsplanung vorgenommen. Am 10. September hat Bürgermeister Steffen Weiß (FWG) eine Haushaltssperre erlassen, die bis zum Jahresende gilt. Nur Ausgaben, die sich aus rechtlichen Verpflichtungen, also Gesetzen, Verordnungen, Satzungen, Verträgen und dergleichen ergeben, sind laut Stadtverwaltung zulässig. Angefangene Sanierungen und Umbaumaßnahmen werden zu Ende geführt. Neue Projekte dürfen aber nicht begonnen werden.

Das betrifft beispielsweise auch die Sanierung Rheinhalle in Maximiliansau. Die SPD-Fraktion will im Stadtrat den Antrag stellen, dass die „Dach- und Fassadensanierung der Rheinhalle“ weiterhin geplant und umgesetzt und damit auf die Positivliste gesetzt wird. Die Sozialdemokraten begründen den Antrag damit, dass „eine Unterlassung der Dach- und Fassadensanierung zu weiteren schweren Schäden führen würde, die zur Einstellung des Schulbetriebs (Sportunterricht) sowie Trainings- und Spielbetriebs führen würde. Die durch das Eintreten des Regenwassers nach sich ziehenden Schäden an der Gebäudehülle sowie am Boden würden weitere unvorhersagbare Kosten nach sich ziehen.“

Im Ausschuss informierte Christoph Gröger, Abteilungsleiter Facility Management, dass das in Auftrag gegebene Gutachten für die Rheinhalle inzwischen vorliege. Der Gutachter komme zu dem Ergebnis, „dass die Gebäudehülle relativ gut ist“. Vor rund drei Wochen hat es durch ein Loch im Dach in die Halle geregnet. „Der Schaden wurde behoben “, sagte Gröger, „und wenn uns wieder ein Schaden gemeldet wird, dann werden wir auch den beheben. Aber aktuell sehen wir nicht die Notwendigkeit, dass das Dach saniert werden muss“.