Stuttgart. Der VfB Stuttgart steht erstmals seit 2013 wieder im DFB-Pokal-Finale. Mit einem 3:1 (1:0) im Halbfinale gegen RB Leipzig hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß am Mittwochabend (02.04.) eine ganze Stadt in Ekstase versetzt. Im Finale am 24. Mai im Berliner Olympiastadion wartet nun Drittligist Arminia Bielefeld. Und die Riesenchance, den Pokal zum ersten Mal seit 1997 in den Kessel zu holen.
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Ein Auftakt nach Maß für den VfB Stuttgart
Hoeneß nahm in seiner Startelf gegenüber der 0:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt nur eine Änderung vor: Nick Woltemade ersetzte Chris Führich, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Neben Ermedin Demirovic durfte der U-21-Nationalspieler stürmen – während Deniz Undav erneut nur als Ersatz bereitstand.
Vor 60.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena gelang den Gastgebern ein Start nach Maß. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Angelo Stiller einen Abpraller mit rechts per Volley ins Netz jagte. Die ausgelassene Jubeltraube mit den Fans unterstrich, was dieses Halbfinale für den in der Liga zuletzt schwächelnden VfB bedeutete.
Leipzig drückt, Stuttgart verteidigt mit Leidenschaft
Doch die Gäste ließen sich vom frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Leipzig dominierte das Spielgeschehen, hatte mehr Ballbesitz und erspielte sich hochkarätige Chancen. Doch VfB-Torhüter Alexander Nübel erwischte einen herausragenden Abend. Gleich mehrfach verhinderte er mit starken Paraden gegen Lois Openda (15., 17., 35.) und Xavi Simons (31.) den Ausgleich. Die Stuttgarter Defensive geriet zwar mehrfach ins Wanken, hielt dem Druck aber stand – und so ging es mit der knappen Führung in die Pause.
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Woltemade eiskalt – doch Leipzig antwortet
Auch nach dem Seitenwechsel blieb RB das spielbestimmende Team, doch Stuttgart kämpfte aufopferungsvoll um den Finaleinzug. In der 57. Minute setzte der VfB dann den nächsten Nadelstich: Woltemade blieb nach feinem Zuspiel eiskalt und tunnelte Bitshiabu zum 2:0. Das Stadion bebte, die Fans witterten bereits die Entscheidung.
Doch Leipzig kam noch einmal zurück. Nur fünf Minuten später nutzte Benjamin Sesko eine der zahlreichen Unachtsamkeit in der VfB-Abwehr und verkürzte auf 1:2 (62.). Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.
Leweling trifft – und dann explodiert der Kessel
Die Stuttgarter zeigten sich jedoch keineswegs geschockt – und fanden die passende Antwort. Nach einer Ecke von Stiller war es Jamie Leweling, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (73.). Kurz darauf hätte Woltemade für die Entscheidung sorgen können, doch sein gefühlvoller Lupfer landete nur an der Latte (76.).
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In der Schlussphase warf Leipzig alles nach vorne, doch Stuttgart verteidigte leidenschaftlich und brachte den Sieg über die Zeit. Als der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen: Vor der Cannstatter Kurve feierten die VfB-Profis – und die gesamte Stadt träumt vom großen Coup in Berlin.
VfB Stuttgart – RB Leipzig 3:1 (1:0)
VfB Stuttgart: A. Nübel – Jeltsch, Chabot, Al-Dakhil, Mittelstädt – Karazor, Stiller – Leweling (77. Stergiou), Woltemade, Millot (76. Rieder) – Demirovic (90.+3 Touré) RB Leipzig: Vandevoordt – Nedeljkovic (70. Baumgartner), W. Orban, Bitshiabu, Raum – Seiwald, Vermeeren – Baku (80. Gomis), Xavi – Sesko, Openda
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 60000 (ausverkauft) Tore: 1:0 Stiller (5.), 2:0 Woltemade (57.), 2:1 Sesko (62.), 3:1 Leweling (73.) Gelbe Karten: – / Seiwald (2), Xavi (1)