Er ist fast wieder der Alte: der Bärensee im Rotwildpark. Monatelang hatte das beliebte Ausflugsziel eher Teich-Charakter, nun ist es wieder ein richtiger See geworden. Der natürliche „Wiedereinstau“ des vor mehr als 400 Jahren unter Herzog Johann Friedrich angelegten Beckens ist so weit fortgeschritten, dass die Wasserfläche annähernd vier Hektar umfasst und damit die ursprüngliche Größe. „Der viele Regen der vergangenen Tage hat dazu beigetragen“, bestätigt Jürgen Unmüßig, Pächter des Bärenschlössles, das über dem Bärensee thront und schaut zufrieden aus: „So wollen wir’s haben.“

Über dem Bärensee thront das Bärenschlössle Foto: Jan Sellner

Start des „Wiedereinstaus“ mit Hilfe von Mutter Natur war im März. Das erforderte Geduld, denn die Niederschlagsmengen ließen den Pegel nur langsam steigen. Zuvor waren umfangreiche Sanierungsarbeiten an dem Damm zwischen dem Bärensee und dem benachbarten Neuen See abgeschlossen worden. Sie waren notwendig geworden, weil Wasser aus dem unter Denkmalschutz stehendem Damm sickerte. Für die Sanierung musste der See abgelassen und der Fischbestand entnommen werden. Die im Herbst 2022 begonnen Arbeiten in der Zuständigkeit des Stuttgarter Tiefbauamtes und der Netze BW Wasser GmbH zogen sich zweieinhalb Jahre hin; die Kosten betrugen rund 800 000 Euro.

In dieser Zeit veränderte sich auch das dortige Landschaftsbild. Wo einst Wasser war, entwickelte sich eine dicht bewachsene Fläche. Aus dem Bärensee wurde eine Art Bärenwiese. Ausflügler im Rotwildpark, fingen an, sich daran zu gewöhnen, wenn auch nicht unbedingt damit anzufreunden. Jetzt präsentiert sich der bekannteste der Parkseen wieder im Stil eines Postkartenmotivs – mit Sonne, Herbstwald und reichlich Wasser.