Newsblog zum Ukraine-Krieg

Merz äußert Vermutung zu Drohnenflügen

Aktualisiert am 06.10.2025 – 04:32 UhrLesedauer: 31 Min.

Eine ukrainische Drohne (Symbolbild): Der Einschlag einer Drohne hat in der Region Rostow einen Brand ausgelöst.Vergrößern des Bildes

Eine ukrainische Drohne (Archivbild): Das ukrainische Militär hat eine russische Einheit zerstört, die sich auf Pferden fortbewegte. (Quelle: IMAGO/Smoliyenko Dmytro/Ukrinform/ABACA/imago-images-bilder)

Ukrainische Streitkräfte greifen eine russische Kavallerie-Einheit an. Kanzler Merz warnt die Bevölkerung vor Drohnenflügen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Donald Trump hat sich offen für eine längere Einhaltung des Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start zwischen Washington und Moskau gezeigt. „Das klingt für mich nach einer guten Idee“, sagte Trump am Sonntag im Weißen Haus, nachdem der autokratisch regierende russische Präsident Wladimir Putin eine Verlängerung um ein Jahr vorgeschlagen hatte. Putin hatte im September erklärte, Russland sei bereit, die im New-Start-Vertrag festgelegten Beschränkungen auch nach dem eigentlichen Auslaufen am 5. Februar 2026 „ein weiteres Jahr lang zu respektieren“.

Der 2010 unterzeichnete Vertrag beschränkt die Zahl der einsatzbereiten Atomsprengköpfe in den USA und Russland auf je maximal 1.550 und die Zahl der ballistischen Raketenwerfer und schweren Bomber auf jeweils 800. Desweiteren sieht er ein System zur gegenseitigen Überprüfung vor.

Die Inspektionen wurden jedoch gestoppt, nachdem Moskau vor zwei Jahren vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine wegen wachsender Spannungen mit dem Westen seine Teilnahme an dem Vertrag ausgesetzt hatte. Im Januar äußerte Trump den Wunsch nach Verhandlungen über eine Denuklearisierung mit Moskau und Peking. Außerdem beauftragte er das Pentagon, das ehrgeizige, umfassende US-Verteidigungssystem „Golden Dome“ zu entwickeln.

Bundeskanzler Merz hat sich für die rasche Anschaffung von Systemen zur Drohnenabwehr ausgesprochen. „Es gibt Techniken auf der Welt, die das ermöglichen abzuwehren, die brauchen wir“, sagte Merz am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“. Die zunehmenden Drohnenvorfälle seien eine „ernsthafte Bedrohung unserer Sicherheit“, sagte der Bundeskanzler. „Die Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser Drohnenflüge steckt“, sagte Merz weiter. Diese Bedrohung komme „von denen, die uns testen wollen“.

Merz sagte, dass die „Massivität“ der Drohnenvorfälle in den vergangenen Wochen neu sei. Glücklicherweise habe es bislang „nicht einen einzigen Vorfall oder Vorgang mit einer bewaffneten Drohne“, gegeben. Es handle sich um „Ausspähversuche“ und um „Versuche, die Bevölkerung zu verunsichern“. Er warnte eindringlich vor der Gefahr durch Russland für Europa. „Russland will die gesamte politische Nachkriegsordnung zerstören, und dagegen müssen wir uns jetzt zur Wehr setzen, und das tun wir auch“, sagte er.

Der linksnationale, slowakische Regierungschef Robert Fico hat in einem TV-Interview erneut die Ukraine- und Russland-Politik der EU kritisiert. Im Unterschied zum Grundtenor der meisten EU-Gipfeltreffen wünsche er sich keine Niederlage Russlands, sondern ein Verhindern eines neuerlichen, großen Krieges. Der Ukraine-Krieg sei „nicht unser Krieg“, sagte er.