Bei schönem Wetter sind die Sitzbank-Ensembles in der Annastraße stark frequentiert. Passantinnen und Passanten ruhen sich darauf von ihren Einkäufen aus, unterhalten sich oder beobachten das Treiben in der Fußgängerzone. Eva-Maria Müller und Beate Schabert-Zeidler vom Vorstand der Gemeinschaftsstiftung Mein Augsburg freuen sich, dass die vor 15 Jahren aufgestellten Sitzgelegenheiten so gut ankommen. Denn das sei genau das Ziel, das die Stiftung mit ihren Projekten verfolge. „Wir wollen etwas fürs Gemeinwohl tun und Dinge fördern, die allen Augsburgern nützen.“
Vor 25 Jahren wurde Mein Augsburg ins Leben gerufen. Mitinitiatorin war die damalige 2. Bürgermeisterin und Sozialreferentin Margarete Rohrhirsch-Schmid, 44 Gründungsstifterinnen und -stifter legten den Grundstock für das Vermögen, aus dessen Erträgen Projekte unterstützt oder komplett finanziert werden. Und da sind in einem Vierteljahrhundert eine ganze Menge zusammenkommen. Standen anfangs Kultur und Denkmalpflege im Fokus – etwa die Restaurierung der Deckenfresken in der Kirche St. Anna oder die Auslobung eines Preises beim Mozartfestival – so ist heute die Zielgruppe breiter gefasst.
Kinder sind den Stiftungsmitgliedern ein besonderes Anliegen
Ganz wichtig seien der Gemeinschaftsstiftung die Kinder der Stadt, betont Vorsitzende Müller. So fließen jedes Jahr Gelder in den Schreibwettbewerb der Augsburger Schulen mit dem dazugehörigen Buch, das Schulbuch „Mein Augsburg“ wurde ebenfalls lange unterstützt. Auch Spielplätze – etwa auf der Jugendfarm in Kriegshaber – entstanden mit Hilfe der Stiftung.
Aktuell gehören ihr gut 100 Stifterinnen und Stifter an. In diesen Kreis wird aufgenommen, wer einen einmaligen Beitrag von 2600 Euro leistet. Dieser könne von der Steuer abgesetzt und bei Bedarf auf vier Jahre gesplittet werden, wirbt 2. Vorsitzende Schabert-Zeidler um Stifternachwuchs. Denn daran mangele es derzeit. „Es ist schwieriger geworden, Menschen für die Stadt zu begeistern und für ein Ehrenamt zu gewinnen.“ Engagieren können sich Interessierte darüber hinaus mit einmaligen Spenden in beliebiger Höhe oder mit Muskelkraft.
Bei der Bepflanzung des Kräutergartens am Roten Tor selber Hand angelegt
Müller nennt als Beispiel die Bepflanzung des Kräutergartens am Roten Tor in diesem Frühjahr. Überhaupt wolle man sich in den nächsten Jahren verstärkt dem Thema Begrünung des Stadtraums widmen. „Das wird ein mehrjähriges Projekt in verschiedenen Stadtteilen“, kündigt Vorstandskollegin Schabert-Zeidler an. Als Auftakt sei eine Baumpflanzaktion auf dem Plärrergelände angedacht, die Auswahl der Bäume sei Sache des Amtes für Grünordnung. Auch bei der Sanierung des Perlachturms will die Gemeinschaftsstiftung ihre Finger mit im Spiel haben. Allerdings solle der Beitrag nicht im großen Restaurierungstopf verschwinden, sondern ein eigenständiges Projekt darstellen. „Vielleicht etwas Erlebnispädagogisches“, sagt die 2. Vorsitzende.
An diesem Dienstag wird aber erst einmal mit einem Festakt für geladene Gäste das Stiftungsjubiläum gefeiert. Im Mittelpunkt steht eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenhalts und bürgerschaftlichen Engagements. Für Eva-Maria Müller gibt es kein schöneres Betätigungsfeld als die Gemeinschaftsstiftung Mein Augsburg. „Alle Stifter verbindet die Liebe zu Augsburg und der Wunsch, etwas Bleibendes zu schaffen.“
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Andrea Baumann
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Augsburg
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