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Der Kapitän des VfB Stuttgart erlebt nicht die beste Phase seiner Karriere. Und doch ergibt sich nun eine unerhoffte Chance für den Mittelfeldspieler.
Er erlebt wahrlich nicht die beste Phase seiner Karriere. Vom unumstrittenen Stammspieler ist Atakan Karazor in den vergangenen Wochen zum Pendler zwischen Startelf und Ersatzbank geworden. Der Kapitän hat beim VfB Stuttgart seinen Status als nahezu Unantastbarer verloren. Sportliche Lichtblicke gibt es dennoch.
Zunächst für sein Team, das am Sonntagnachmittag den 1. FC Heidenheim besiegt und den dritten Heimerfolg in der Bundesliga in Folge gefeiert hat. Und auch für den Mittelfeldspieler selbst. Denn nach mehreren Monaten Pause ist Karazor nun wieder zur türkischen Nationalmannschaft eingeladen wurden.
„Das“, sagte am Sonntag Sebastian Hoeneß, „ist eine Auszeichnung für ihn.“ Denn, so betonte das der Trainer des VfB: „Die Türkei ist ein Land mit vielen guten Fußballern.“ Nun gehört auch Karazor wieder zu dem Kreis der vom Nationaltrainer Vincenzo Montella Ausgewählten. „Ich freue mich für ihn“, sagte Hoeneß.
Karazor selbst wollte sich am Sonntag nach der Partie gegen den FCH nicht zu seiner Nominierung äußern. Bislang war die Beziehung zur türkischen Nationalmannschaft ja eher seltsam. Er war schon nominiert worden, stand dann aber zunächst nicht im Kader. Zuletzt wurde er gar nicht berücksichtigt. Auf sein Länderspieldebüt wartet der in Essen geborene 28-Jährige also noch.
Nach 57 Minuten wurde Atakan Karazor im Spiel des VfB gegen den 1. FC Heidenheim ausgewechselt. Foto: Pressefoto Baumann/Volker Mueller
Vielleicht klappt es diesmal, die Türkei spielt in der WM-Qualifikation am Samstag in Bulgarien und am darauffolgenden Dienstag gegen Georgien. Für den VfB bleibt zu hoffen, dass ihm die Nominierung neue Sicherheit gibt.
Am Sonntag stand Karazor zwar wieder in der Startelf, da Angelo Stiller signalisiert hatte, nicht zu 100 Prozent bei Kräften zu sein. Wirklich gut lief es für den Kapitän dann aber auch nicht. Der VfB mühte sich, fand aber keine Mittel gegen das Heidenheimer Bollwerk. „Wir haben in der ersten Hälfte so ein bisschen das Spieltempo vermissen lassen“, sagte Hoeneß. Er meinte das ganz generell, schloss seinen Spielführer aber in die Kritik ein. Karazor bescheinigte er zwar, „Einsatz und Wille“ gezeigt zu haben. Zudem habe er einige Konter klug unterbunden. In Summe kam der Coach aber zu dem Schluss: „Es war sicher kein richtig gutes Spiel von Ata.“
Und nach nicht einmal einer Stunde war es dann auch beendet. Sebastian Hoeneß stellte dann doch Angelo Stiller an die Seite des jungen Chema Andres – und das Spiel des VfB wurde zumindest ein bisschen kreativer und schwungvoller.