Die Europäische Union bemüht sich der New York Times verzweifelt um eine «direkte Verbindung» zu US-Präsident Donald Trump. Grund sei das Misstrauen gegenüber den etablierten diplomatischen Kanälen in Washington.
Laut dem Bericht sehen EU-Vertreter Trump als den einzigen Entscheider in aussenpolitischen Fragen. Seine Berater – so der Tenor – hätten kaum Einfluss oder seien nicht bereit, auf europäische Anliegen einzugehen. «Jeder in Washington sagt, man müsse direkt mit Trump sprechen», zitiert die New York Times einen ranghohen EU-Beamten.
Doch genau das gestaltet sich schwierig: Trump meide kollektive EU-Institutionen wie die Kommission und lehne viele Nato-Partner als «Trittbrettfahrer» ab. Selbst hochrangige EU-Funktionäre wie Ursula von der Leyen hätten Probleme, Termine im Weissen Haus zu bekommen.
Verstärkt wird die Unsicherheit durch Trumps Personalpolitik: Als wichtigste US-Gesprächspartner fungieren laut NYT nicht Diplomaten, sondern Persönlichkeiten wie Elon Musk oder Trump-Berater Steve Witkoff – Personen, die keinerlei offizielles Mandat haben.
Die diplomatische Funkstille fällt in eine Phase wachsender Spannungen zwischen Washington und Brüssel. Neben Trumps Strafzöllen auf europäische Exporte sorgt auch seine Position im Ukraine-Krieg für Unruhe: Während Brüssel bedingungslos an Kiew festhält, sondiert Trump diplomatische Wege mit Moskau.
Ein EU-Beamter sagt: Die Trump-Regierung interessiere sich nicht wirklich dafür, was die Europäer zu sagen haben.