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Ein neuer Antikörper gibt Hoffnung im Kampf gegen HIV: Forscher der Uniklinik Köln haben in internationalen Blutproben ein ganz besonderes Exemplar entdeckt. Es heißt 04_A06 – und könnte künftig als Super-Antikörper gegen HIV Leben retten.
Der Antikörper wurde aus dem Blut sogenannter „HIV-Elite-Neutralisierer“ gewonnen – also Menschen, die trotz Infektion besonders starke Abwehrkräfte gegen HIV entwickeln.
Wunderwaffe 04_A06
Aus dem Blut von 32 dieser Patienten isolierte das Forscher-Team um Florian Klein insgesamt 831 verschiedene Antikörper – und testete sie im Labor gegen zahlreiche Virusvarianten.
Ergebnis: 04_A06 blockiert eine entscheidende Stelle am HI-Virus besonders effektiv. Und zwar genau der Stelle, an der das Virus normalerweise an Immunzellen andockt, um sich im Körper auszubreiten. Doch 04_A06 macht dem Virus einen Strich durch die Rechnung.
Mehr zum ThemaStarker Schutz in Mäuseversuchen
In Experimenten mit humanisierten Mäusen – also Tieren, die mit menschlichen Immunzellen ausgestattet sind – konnte der Antikörper das Virus komplett unterdrücken. Eine Modellrechnung mit einer verlängerten Version von 04_A06 zeigte sogar: Wird er dreimal innerhalb von 24 Wochen verabreicht, liegt die Schutzwirkung bei über 93 Prozent.
Heißt: Die Forscher glauben, dass dieser Antikörper eine HIV-Infektion verhindern könnte – wenn er rechtzeitig gegeben wird. Die Studie wurde in „Nature Immunology“ veröffentlicht.
Die Universität zu Köln hat bereits ein Patent angemeldet, das Teile der Forschungsarbeit sowie zwei Hauptautoren umfasst.
Mehr zum ThemaGroßes Potenzial und offene Fragen
Das Science Media Center (SMC) fragte zwei renommierte Forscher nach ihrer Einschätzung: Prof. Dr. Christoph Spinner, Infektiologe am Klinikum rechts der Isar der TU München, und Prof. Dr. Alexandra Trkola, Virologin an der Universität Zürich.
Die Expertin Prof. Trkola sagt, dass 04_A06 „großes Potenzial für einen therapeutischen Einsatz“ habe. Während Experte Prof. Spinner zugleich betont, dass die Wirksamkeit bisher nur „theoretisch zur Prävention und Therapie einer HIV-Infektion“ nutzt. Er meinte weiter: „Die Wirksamkeit kann nicht direkt in das echte Leben übertragen werden. Jetzt braucht es Studien zur Dosisfindung, Verträglichkeit und Wirksamkeit.“