Berlin/Kairo – Es geht um Krieg und Frieden – und ganz besonders um die israelischen Geiseln im Gazastreifen. Am Montag beginnen in Ägyptens Hauptstadt Kairo die möglicherweise finalen Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas.

US-Präsident Donald Trump postete am Sonntag auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“, dass die technischen Verhandlungsteams am Montag beraten wollten, „um die letzten Details zu klären“.

US-Präsident Donald Trump hat den 20-Punkte-Plan für Frieden in Gaza vorgelegt. Am Sonntag machte er noch einmal Druck auf die Verhandlungsparteien

US-Präsident Donald Trump (79) hat den 20-Punkte-Plan für Frieden in Gaza vorgelegt. Am Sonntag machte er noch einmal Druck auf die Verhandlungsparteien

Foto: UPI/laif

Zunächst soll es um die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge (darunter viele Terroristen und Mörder) gehen. Laut der Zeitung „Israel Hayom“ sollen 20 noch lebende Geiseln nach einer Einigung innerhalb von 72 Stunden freigelassen werden. Die Übergabe der sterblichen Überreste von 28 toten Geiseln könnte länger dauern.

Trump droht mit „massivem Blutvergießen“

Am Sonntag machte Trump vor allem in Richtung Hamas noch einmal Druck: „Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, sich zu beeilen“, schrieb er auf „Truth Social“. Zuvor hatte er der Hamas gedroht: „Sonst wird es zu massivem Blutvergießen kommen – etwas, das niemand sehen möchte!“

Ein direktes Aufeinandertreffen der Vertreter von Hamas und Israel ist vorerst nicht geplant. Verhandlungsteams sollen zwischen ihnen vermitteln.

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► US-Präsident Trump hat dafür seinen Schwiegersohn und erfahrenen Nahost-Verhandler Jared Kushner (44) und Sonderbeauftragten Steve Witkoff (68) nach Ägypten geschickt. Sie halten sich im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich an der Südspitze der Sinai-Halbinsel auf. Witkoff führte schon im Januar Gespräche zwischen Israel und der Hamas. Im Frühjahr war er Trumps Unterhändler bei einem Treffen von Russland und der Ukraine in Saudi Arabien. Kushner verhandelte während Trumps erster Amtszeit die Friedensabkommen zwischen Israel und den arabischen Staaten.

Jared Kushner (44, l.) und Steve Witkoff (68) sollen für die USA die Verhandlungen um einen Frieden in Gaza führen

Jared Kushner (44, l.) und Steve Witkoff (68) sollen für die USA die Verhandlungen um einen Frieden in Gaza führen

Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP

Hamas-Verhandler entging Israel-Angriff

► Eine israelische Delegation reist am Montag zu Gesprächen über den Gaza-Plan an. Sie wird von Ron Dermer (54) geleitet, dem Minister für strategische Angelegenheiten. Das hatte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bekannt gegeben.

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► Von Seiten der Hamas reiste am Sonntag eine Delegation mit Chalil al-Hajja (65), dem höchsten Hamas-Anführer im Ausland, nach Kairo. Al-Hajja war einer der Hamas-Führer, die Israel beim Raketen-Angriff vom 9. September auf Katar treffen wollten. Er überlebte, sein Terroristen-Sohn starb.

Deutschland wird bei den Verhandlungen ebenfalls vertreten sein. Bundesaußenminister Johann Wadephul (62, CDU) sprach am Sonntag mit Mohammed Al-Thani (45), dem Außenminister von Katar. Wadephul sagte danach, es liege „noch ein harter Weg von Verhandlungen vor uns allen“.

Am Montag will der deutsche Außenminister in Tel Aviv den israelischen Außenminister Gideon Saar (58) treffen. Danach plant er laut Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) die Weiterreise nach Ägypten.