Die Umgestaltung des Wiener Platzes in eine Fußgängerzone und damit in einen der schönsten Plätze der Stadt kann sich Adelheid Dietz-Will auf die Fahne schreiben. Auf ihr Betreiben wurden die Fußgängerzone Weißenburger Straße, die Aufwertung des Bordeauxplatzes sowie die Einführung der Tempo-30-Zone entlang der Rosenheimer Straße realisiert. Um den Durchgangsverkehr aus Haidhausen herauszuhalten, hat die streitbare SPD-Politikerin jahrzehntelang gekämpft. Am vorvergangenen Sonntag ist die langjährige Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen kurz vor ihrem 83. Geburtstag gestorben.

Mit ihr, so rufen der Landschaftsarchitektin und Sozialgeografin ihre SPD-Kolleginnen und -Kollegen nach, verliere der Stadtbezirk „eine Kämpferin für soziale Anliegen“. Jahrzehntelang habe sie das Gesicht des Viertels mitgeprägt. Kern ihrer Arbeit sei der Erhalt der sozialen Mischung im Viertel gewesen. Dietz-Will hatte sich für die Einführung der Erhaltungssatzung in Haidhausen, gegen Verdrängung und Entmietung eingesetzt.

50 Jahre lang engagierte sich Dietz-Will für die Belange ihres Viertels. Von 1989 bis 2002 als Stadträtin und von 1980 bis 2020 im Bezirksausschuss, die letzten 20 Jahre als dessen Vorsitzende. „Wenn sie auf der Straße unterwegs war“, erinnert sich Nina Reitz, Sprecherin der SPD-Fraktion in diesem Gremium, „redete sie mit den Menschen, die ihr ihr Herz ausschütteten, und oft fand sie politische Wege, um zu helfen“. Die Trauerfeier für Adelheid Dietz-Will findet am Dienstag, 14. Oktober, um 9 Uhr in der Alten Haidhauser Kirche auf dem Haidhauser Friedhof statt.