Am Samstag musste sich die Meuselwitzer Elf beim favorisierten Halleschen FC knapp mit 0:1 geschlagen geben. Dabei konnten die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold über weite Strecken die Angriffe der Hausherren gut verteidigen und stellenweise selbst einige gefährliche Umschaltmomente kreieren.

Nach einer torlosen ersten Hälfte hatte die Zipse-Elf zwei Riesengelegenheiten zur Führung – beide blieben jedoch ungenutzt. Nach rund einer Stunde fing sich der ZFC dann einen vermeidbaren Gegentreffer ein. Trotz Überzahl in der Schlussphase entwickelte der ZFC nicht genug Angriffswucht, um den Ausgleich noch zu erzwingen.

BERICHT von Jörg Kaltofen / ZFC Meuselwitz

Sa., 04.10.2025, 14:00 Uhr Die Voraussetzungen waren geschaffen: Trotz Nieselregens fanden 5127 Zuschauer, darunter rund 30 Zipse-Anhänger, den Weg ins Stadion, um die Regionalliga-Partie zwischen dem HFC Chemie und dem ZFC Meuselwitz zu verfolgen. Die Atmosphäre war – wie immer bei solchen Spielen – stimmungsvoll, auch wenn die Gastgeber zuletzt nicht durchweg überzeugten. Nach anfänglichem Abtasten machte die Leopold-Elf deutlich, dass sie nicht gekommen war, um die Punkte kampflos herzugeben. In der 7. Minute rutschte Christoph Pauling nach einem starken Zuspiel von Califo Baldé unglücklich weg – sonst hätte es gefährlich werden können. Es entwickelte sich eine intensive Anfangsphase, in der nach elf Minuten der Hallenser Lennard Becker und Leon Schmökel vom ZFC zusammenprallten. Beide mussten behandelt werden, konnten aber weiterspielen. Der HFC versuchte anschließend, mehr Druck aufzubauen, hatte einige Halbchancen, wirkte jedoch sichtbar nervös. In der 24. Minute ging Niklas Stierlein im Strafraum zu Boden, doch der Unparteiische ließ weiterlaufen. Wenig später blockte Ben Keßler einen straffen Schuss von Fabrice Daniel Hartmann (26.), und auch danach blieben die Hausherren gefährlich. Doch der ZFC verteidigte diszipliniert. Auch offensiv zeigte sich die Leopold-Elf: Ein Freistoß von Andy Trübenbach (34.) verfehlte das Ziel nur knapp, ebenso ein Durchbruchsversuch von Florian Hansch (38.). Die letzten guten Aktionen der Gastgeber wurden von Lukas Sedlak sicher entschärft – so ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel kam der ZFC deutlich besser aus der Kabine. Direkt nach Wiederanpfiff wurde Florian Hansch perfekt von Baldé bedient, setzte sich stark durch, wurde aber in letzter Sekunde von Zaruba gestört (46.). Nur zwei Minuten später hatte die Leopold-Elf die nächste Riesenchance zur Führung: Trübenbach schickte Pauling steil, doch dieser jagte den Ball über das Tor (48.). Einmal mehr ließ die Zipse-Offensive beste Möglichkeiten ungenutzt – und wurde dafür bestraft. Nach einem blitzschnellen Umschaltspiel köpfte Hartmann den Ball an den Pfosten (57.), zwei Minuten später traf Julian Andre Damelang per Abstauber zum 1:0 für den HFC (59.). Sedlak hatte zuvor einen Schuss von Hartmann noch stark pariert, war beim Nachschuss jedoch machtlos. Die Leopold-Elf gab sich nicht auf, kämpfte weiter, doch nennenswerte Offensivaktionen blieben rar. Pauling setzte einen Schuss am kurzen Pfosten vorbei (70.), mehr sprang aus Zipse-Sicht jedoch nicht heraus. Obwohl der ZFC die letzten 15 Minuten in Überzahl agierte – HFC-Kapitän Niklas Landgraf sah nach einem wiederholten Foulspiel die Gelb-Rote Karte – gelang es nicht, das Heimteam ernsthaft unter Druck zu setzen. Auch eine Kopfball-Bogenlampe von Leon Schmökel in der Nachspielzeit fand nicht den Weg ins Ziel. Damit stand fest: Der ZFC Meuselwitz musste sich beim HFC knapp mit 0:1 geschlagen geben und verpasste den dringend benötigten Punktgewinn.

Fazit: Es wird zunehmend schmerzhaft. Besonders diese knappen 0:1-Niederlagen tun weh. Die Zipse-Elf lässt zu viele klare Chancen liegen. Mit nur neun Toren in elf Spielen ist das Offensivproblem offensichtlich – und auch bekannt. Doch ändern kann es nur der ZFC selbst, gemeinsam mit Trainerteam und Spielern.

TRAINERSTIMMEN

Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Wir haben es geschafft, in der ersten Halbzeit, wo der HFC sicherlich ein Chancenplus hatte, ein 0:0 zu halten. Danach kam der ZFC gut aus der Kabine, hatte zwei glasklare Umschaltmomente – und steht zweimal allein vorm Keeper. Dass diese Chancen nicht genutzt wurden, zieht sich leider durch die Saison. Gegen Topteams fehlt dann der Punch, um in Führung zu gehen. Wir verlieren wieder durch ein einziges Tor – das ist frustrierend. Wenn ein ganzes Stadion so einen knappen Sieg feiert, zeigt das, dass Meuselwitz ein starker Gegner war. Aber am Ende bleibt null Ertrag – und das ärgert mich direkt nach dem Spiel. Der Aufwand ist riesig, die Chancen sind da, aber sie werden nicht genutzt. Deshalb steht der ZFC dort, wo er steht.“

Robert Schröder (Hallescher FC): „Natürlich ist eine große Erleichterung da, dass wir hier gewonnen haben. Ich freue mich für meine Mannschaft. Wir hatten schon vor dem Tor gute Möglichkeiten, der Pfostenschuss war einer davon. Wichtig war, dass wir dran geblieben sind. Es war ein leidenschaftlicher Auftritt, und wir haben den ersten Sieg seit langem geholt. Daran müssen wir jetzt anknüpfen.“