Wie fühlt es sich an, einem sterbenden Menschen zu begegnen? Eine Ausstellung im Dresdner Krankenhaus St. Joseph-Stift zeigt, warum wir alle den Umgang mit dem Tod lernen sollten. Eine Selbsterfahrung.

Dresden. Mein erster bewusster Kontakt mit dem Tod ereignete sich im späten Kindergartenalter. Damals starben meine Urgroßeltern, an die ich mich heute nur noch vage erinnern kann. Klar vor Augen habe ich jedoch, wie traurig meine Mutter über den Verlust war. Ihr in dieser Situation beistehen, konnte ich damals leider nicht.

Als ich die Tragweite des Sterbens verstanden und begriffen hatte, dass meine Urgroßeltern nicht wiederkommen würden, bekam ich zunehmend Angst. Ich hatte Angst davor einzuschlafen, allein zu sein – auch zu sterben. Oft lag ich nachts wach und dachte über diese Endgültigkeit nach, die das Sterben mit sich brachte.

Vor wenigen Wochen hat eine enge Freundin von mir einen ähnlichen Verlust erlitten. Ich erinnere mich, wie wir diesen Sommer gemeinsam am Strand saßen und sie mir unter Tränen von ihrer familiären Situation erzählt hat. Ich wollte sie trösten, ihr Mut machen – doch mir fehlten die Worte. So oft sind es gerade diese Momente, in denen wir sprachlos werden.

Wie spricht man mit sterbenden Menschen?