Während ein politischer Mord die USA erschüttert, wird Präsident Donald Trump für seinen zweiten Staatsbesuch in Großbritannien erwartet. In seiner Delegation reisen zwei US-Größen aus der KI-Industrie.
Die Stimmung kurz vor Donald Trumps Besuch in Großbritannien lässt sich als aufgeheizt beschreiben. Mehr als 100.000 Menschen folgten am Samstag einem Aufruf von britischen Rechtsextremen, um in London gegen Einwanderung zu demonstrieren. Dabei wurde auch des ermordeten evangelikalen Aktivisten Charlie Kirk gedacht. Der wiederum war ein politischer Verbündeter des US-Präsidenten.
Der zweite Staatsbesuch Trumps im britischen Königreich soll am Dienstag beginnen. Er war schon länger geplant, die beiden Länder bereiten die Unterzeichnung eines weitreichenden Technologieabkommens vor. Das teilte die britische Botschaft in Washington mit. Das Abkommen ziele darauf ab, die Zusammenarbeit der Technologiesektoren beider Länder zu stärken und die Chancen für Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks zu verbessern.
Die Partnerschaft soll sich auf Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz (KI), Halbleiter, Telekommunikation und Quantencomputing konzentrieren. „Spitzentechnologien wie KI und Quantencomputing werden unser Leben verändern“, erklärte die britische Technologieministerin, Liz Kendall, in einer Mitteilung.
„FT“: Einladung nach China
Trumps Staatsbesuch soll drei Tage dauern. Im Gefolge reist eine Delegation von US-Wirtschaftsführern mit – darunter der Chef des US-Chipherstellers Nvidia, Jensen Huang, und Sam Altman, das Gesicht des KI-Riesen OpenAI. Im Rahmen des Besuchs will der Vermögensverwalter BlackRock einem Medienbericht zufolge 700 Millionen Dollar in britische Rechenzentren investieren, wie britische und US-amerikanische Medien meldeten. Beide Länder haben seit Anfang des Jahres Strategiepapiere für KI veröffentlicht.
US-Firmen wie Anthropic und OpenAI gründen zunehmend internationale Niederlassungen in London, während britische Unternehmen wie DeepMind weiterhin in die transatlantische Zusammenarbeit investieren.
Nicht nur der britische König Charles und Premier Keir Starmer sind an einem Besuch des US-Präsidenten interessiert. China habe Trump zu einem Gipfeltreffen mit Präsident Xi Jinping nach Peking eingeladen, berichtete die „Financial Times“. Das Weiße Haus habe jedoch noch nicht geantwortet, so die britische Zeitung. Grund seien große Differenzen in Handelsfragen und bei der Bekämpfung des Fentanyl-Handels. Die unzureichenden Fortschritte in den Gesprächen verringerten die Wahrscheinlichkeit eines Gipfels in Peking, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Wahrscheinlicher sei nun ein weniger formelles Treffen von Trump und Xi am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im Oktober in Südkorea.
Treffen mit Kim Jong-un?
Der Apec-Gipfel, zu dem auch US-Präsident Donald Trump erwartet wird, findet ab 31. Oktober in der südkoreanischen Stadt Gyeongju statt. Das Treffen hat eine besondere diplomatische Bedeutung, da Trump dem gastgebenden Präsidenten, Lee Jae-myung, gesagt hat, er wolle noch in diesem Jahr mit Nordkoreas Machthaber, Kim Jong-un, zusammentreffen. Lees Büro zufolge hat der Südkoreaner Trump zum Apec-Treffen eingeladen und ihm vorgeschlagen, während seiner Asien-Reise ein Treffen mit Kim anzustreben. (APA/zot)
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