Der Oktober zeigt einen Wein- und Jägermond

Dass wir unseren Kalender an der Sonne ausrichten, war nicht immer so. Viele Kulturen haben sich am Mondzyklus orientiert. Deswegen war es üblich, dem Mond einen monatlichen Beinamen zu verpassen. Diese orientieren sich üblicherweise an jahreszeitlichen Besonderheiten, die mit natürlichen Gegebenheiten oder wichtigen Terminen in der Landwirtschaft zusammenhängen.

In Deutschland erhielt unser ständiger Begleiter für den Oktober den Beinamen Weinmond. Dies ist auf den Zeitpunkt der Weinlese zurückzuführen.

Andere Volksgruppen, wie der nordamerikanische Ureinwohnerstamm der Algonkin, bereiteten sich im Oktober traditionell auf den Winter vor. Es war Zeit, Fleischvorräte für die kalten Wintertage anzulegen. Deswegen wird der Vollmond im Oktober bei ihnen Hunter’s Moon oder eben Jägermond genannt. Da für diese Jagden oft weite Strecken zurückgelegt werden mussten, etwa beim Aufspüren von Bisonherden, und es zu langen Abwesenheiten führte, war auch Reisemond ein üblicher Beiname für den Trabanten.

Manchmal wird der Oktobermond auch wie im September Erntemond genannt. Da sich die Blätter und Gräser im Oktober verfärben, gibt es für diesen ebenfalls Mondsynonyme: Fallende-Blätter-Mond, Sterbendes-Gras-Mond oder Gilbhart. Letzteres leitet sich von den Wörtern „gilben“, also dem sich gelb verfärbenden Laub, und „hart“, was für den Wald steht, ab. Damit beschreibt dieser alte Begriff die für den Herbst typischen gelblichen Wälder.

Dann gibt es noch den Blutmond, der aber nicht mit der Bezeichnung eines Vollmondes in der totalen Mondfinsternis zu verwechseln ist. Der Name ist auf seine rostrote Farbe zurückzuführen. Im Oktober ist dies auf den niedrigen Mondstand am Firmament zurückzuführen. Bei diesem gelangen fast nur noch die langwelligen roten Anteile der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre die Erde. Die blauen Lichtanteile werden dagegen viel weiter gestreut. Deswegen erscheint der Mond dann rötlicher.

Keine optimalen Bedingungen für Sternschnuppen

Eine weitaus modernere Bezeichnung ist der Halloween-Mond im Oktober – obwohl er nur selten auf den 31. Oktober fällt. Erst im Jahr 2039 wird es wieder so weit sein. Trotz all dieser Namen haben alle etwas gemein: Sie beschreiben den hell leuchtenden Mond an diesem Abend. Da er an Vollmond mehr Sonnenlicht zur Erde reflektiert als in anderen Mondnächten, wird die Nacht erhellt.

Das ist vor allem für astronomische Beobachtungen schlecht. Die Sternschnuppen der Draconiden erreichen nämlich in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 2025 ihren Höhepunkt. Diese Sternschnuppen gehören zu den eher schwachen Meteorschauern. Stündlich erscheinen bis zu fünf Sternschnuppen, wobei man davon bei idealen Bedingungen maximal die Hälfte erspähen kann. Da der Mond die Nächte zu diesem Zeitpunkt erhellt, werden sich über die gesamte Nacht verteilt nur sehr wenige Draconiden zeigen. Da ergeht es den Oriniden besser. Das Maximum dieses Sternschnuppenstroms fällt auf die Zeit des Neumondes am 21. und 22. Oktober.