Remscheid (NRW) – Die Krise der Automobilindustrie trifft eine weitere Firma. 500 Beschäftigte in zwei Bundesländern blicken einer ungewissen Zukunft entgegen.
Der Automobilzulieferer mit Sitz in Nordrhein-Westfalen produziert unter anderem präzisionsgeschmiedete Kegel- und Schalträder, Lenkritzel sowie Teile für Motoren, Getriebe- und Achsantriebe. „Wir sind mit unseren präzisen und zugleich hochfesten Bauteilen den ständig steigenden Anforderungen und Belastungen der Antriebsaggregate im Fahrzeugbau auf Dauer gewachsen“, heißt es noch auf der Homepage.
Doch jetzt musste die Winning BLW GmbH aus Remscheid beim Amtsgericht Wuppertal einen Antrag auf Insolvenz stellen.
Mitarbeiter bekommen bis Jahresende Geld
Bis 2020 gehörte das Unternehmen, damals noch unter dem Namen Bayerisches Leichtmetallwerk (BLW), der Sona-Gruppe. Die ging bereits pleite. Danach wurde der Betrieb von der tschechischen Winning Group übernommen.
500 Beschäftigte – in der Remscheider Zentrale sowie in den Werken in Duisburg (ebenfalls Nordrhein-Westfalen) und Penzberg (Bayern) – fürchten nun um ihre Jobs.
Winning produziert Getriebe- und Achskomponenten in Duisburg und Penzberg
Foto: Google Maps
Das Unternehmen soll in Eigenverwaltung saniert werden. Laut einer Mitteilung der GmbH seien Löhne und Gehälter bis Ende des Jahres durch das Insolvenzgeld abgesichert. So lange soll der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weiterlaufen.
Erheblicher Umsatzrückgang vor der Insolvenz
Die komplette Branche beklagt seit Monaten schwierige Zeiten. Immer wieder gehen Zuliefererbetriebe pleite. Den Gang in die Insolvenz begründet die Geschäftsführung der Winning BLW mit der angespannten Lage auf dem Automobilmarkt.
„Auch die Winning BLW verzeichnete in den vergangenen Monaten einen erheblichen Umsatzrückgang, der nicht kurzfristig kompensiert werden konnte“, heißt es. Man bedaure die Entscheidung, sehe die Insolvenz aber als Chance, sich neu aufzustellen. Zuerst hatte der „Remscheider General-Anzeiger“ berichtet.
Laut dem Generalbevollmächtigten und Rechtsanwalt Jan Groß sei noch unklar, ob auch eine zweite Gesellschaft des Unternehmens, die Winning BLW Management GmbH, Insolvenz anmelden muss. Dort sind etwa 400 weitere Mitarbeiter, ebenfalls in Remscheid, Duisburg und Penzberg, tätig.