Härtefall-Fonds

Braunschweig will gesundes Mittagessen für alle Schulkinder

07.10.2025 – 16:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Kinder essen in der Mensa einer Grundschule (Symbolfoto): In Braunschweig soll künftig niemand vom Mittagessen ausgeschlossen werden.Vergrößern des Bildes

Kinder essen in der Mensa einer Grundschule (Symbolfoto): In Braunschweig soll künftig niemand vom Mittagessen ausgeschlossen werden. (Quelle: STEFAN AREND)

Nicht alle Familien in Braunschweig können sich das Schulessen leisten. Ein neues Konzept soll jetzt helfen – und die Qualität des Essens verbessern.

Die Stadt Braunschweig will die Mittagsverpflegung an ihren Ganztagsschulen neu aufstellen. Die Verwaltung hat ein Konzept vorgelegt, das gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und soziale Teilhabe verbindet. Kernpunkt ist ein Härtefall-Fonds, der Familien mit geringem Einkommen entlasten soll. Die Ratsvorlage wurde bereits in die Gremien eingebracht.

Schuldezernentin Christina Rentzsch erklärte dazu: „Das gemeinsame Mittagessen ist ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags.“ Es fördere Gesundheit, Gemeinschaft und Bewusstsein für Ernährung. Sandra Dittmann, Leiterin des Fachbereichs Schule, ergänzte, dass drei Ziele im Mittelpunkt stünden: ausgewogene Speisen, nachhaltige Verpflegung und eine stetige Qualitätsentwicklung.

Der Härtefall-Fonds soll ab dem Schuljahr 2026/2027 greifen. Familien, die keine Unterstützung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten, können dann 50 Prozent des Essenspreises sparen. „Damit wird sichergestellt, dass alle Kinder am Mittagessen teilnehmen können“, so Rentzsch.

Das Konzept orientiert sich am Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Es setzt auf gesunde, abwechslungsreiche Speisepläne mit mehr pflanzlichen Produkten und mindestens 30 Prozent Bio-Anteil. Die Mensen sollen künftig Free-Flow-Bereiche erhalten, an denen sich Schülerinnen und Schüler ihr Essen selbst zusammenstellen können. Gleichzeitig will die Stadt Abfälle reduzieren und die Verpflegung insgesamt nachhaltiger gestalten.

Ein Pilotprojekt soll zudem Rückmeldungen der Kinder zu den Mahlzeiten einholen – besonders an Schulen, an denen neue Caterer starten oder Unzufriedenheit besteht. So will die Stadt die Qualität langfristig sichern und verbessern.

An dem Konzept wurde seit 2022 gearbeitet. In Workshops brachten sich Vertreter von Schulen, Eltern- und Schülerräten, Ratsfraktionen sowie Fachleute aus Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit ein. Begleitet wurde der Prozess von der Beratungsagentur „Con_Sens“.