Der Zoo Dresden steckt in der Klemme: Wie Geschäftsführer Karl-Heinz Ukena MDR SACHSEN am Dienstag bestätigte, fehlen 500.000 Euro im Etat. Energie, Personal und Futter seien die ganz großen Kostentreiber gewesen, aber auch fehlende Besucher. Dazu sagt der Zoochef: „Es ist natürlich so, wenn Ihnen 50.000 Besucher fehlen, sind es auch einfach mal 500.000 Euro weniger in der Kasse. Das ist auch ein Loch, das man nicht ohne weiteres so schließen kann.“
Steigende Eintrittspreise vermeiden
Der Dresdner Zoo ist ein Zuschussunternehmen und erhält seit Jahren Zuschüsse von der Stadt Dresden, knapp 2,6 Millionen Euro jährlich. In diesem Jahr kommt noch eine weitere Million hinzu. Sie ist für Investitionen und die Tilgung des Kredits für das neue Orang-Utan-Haus vorgesehen. Jetzt soll die Stadt auch den aktuellen Verlust von rund 500.000 Euro ausgleichen. Ganz freiwillig hat der Zoo dort nicht angeklopft, aber die Alternative wären unter anderem deutlich steigende Eintrittspreise gewesen, erklärt Ukena.
Wenn sie nicht andauernd an den Preisen schrauben wollen, muss man auch ganz einfach mal zur Stadt sagen: Seid Ihr auch bereit, als Gesellschafter da ein Stück Verantwortung zu übernehmen?
Karl-Heinz Ukena
Geschäftsführer des Zoos Dresden
Stadt hilft und Zoo spart
Oberbürgermeister Dirk Hilbert war von MDR SACHSEN für ein Interview nicht zu erreichen. Laut Stadtkämmerei sollen die Mehrkosten beim Zoo aber durch Mehrerträge aus der Konzessionsabgabe gedeckt werden. Das sind Zahlungen von Energieversorgern für die Leitungsnutzung unter öffentlichen Straßen.
Dennoch muss der Dresdner Zoo zusätzlich selbst sparen, auch wenn die Möglichkeiten dafür laut dem Geschäftsführer fast ausgeschöpft seien. Derzeit würden aktuelle Investitionen geprüft und gegebenenfalls zurückgestellt. Zugleich betont Ukena aber: Die Tiere sind bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten tabu!
Es ging nicht darum, dass wir irgendwelche Tiere abgeben wollen oder können aus finanziellen Gründen. […] Im Gegenteil: Der Betrieb des Zoos läuft weiter, das auch stabil.
Karl-Heinz Ukena
Geschäftsführer des Zoos Dresden
Die Situation bleibt trotz der städtischen Hilfe angespannt und der Zoo Dresden muss Wege finden, seine Finanzen auch langfristig zu stabilisieren.