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Einer der dienstältesten Weihnachtsmänner in Sachsen-Anhalt ist Manfred Schultz aus Blankenburg.Schnee zum Weihnachtsfest? Das sagen die aktuellen Wetterdaten. © picture alliance/dpa | Matthias Bein

Weiße Weihnachten 2025? Die Statistik liefert erstaunlich klare Antworten – und zeigt, wie selten das Wintermärchen wirklich geworden ist. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Hamm – Die Frage nach weißen Weihnachten taucht regelmäßig auf, sobald die ersten Blätter fallen. Doch eine seriöse Wetterprognose für den 24. Dezember ist Anfang Oktober schlicht nicht möglich – auch nicht mit modernsten Modellen. Was jedoch sehr gut funktioniert, sind statistische Auswertungen vergangener Jahrzehnte. Sie zeigen deutlich: In vielen Regionen Deutschlands sind weiße Weihnachten längst eher die Ausnahme als die Regel.

In Frankfurt am Main, Bremen oder Köln liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke an den Weihnachtsfeiertagen gerade einmal zwischen 5 und 15 Prozent. In den meisten Jahren ist der 24. Dezember hier grau, nass oder mild. Etwas besser sieht es an der Ostseeküste rund um Rostock aus – hier liegt die Chance immerhin bei rund 20 Prozent, was vor allem kälteren Nordostlagen geschuldet ist. München und Passau schneiden mit 30 bis 40 Prozent Wahrscheinlichkeit schon deutlich winterlicher ab. Die Lage am Alpenrand sorgt dafür, dass Kaltluft häufiger mit Niederschlägen zusammenfällt. Im Mittelgebirge – etwa rund um Kassel – pendeln die Werte meist zwischen 20 und 30 Prozent, je nach Höhenlage.

Fast sichere Schneepracht nur in den Hochlagen

Wer in Deutschland mit fast garantierten weißen Weihnachten rechnen möchte, muss hoch hinaus. In den Alpen oberhalb von etwa 800 bis 1000 Metern liegt die Wahrscheinlichkeit nahe bei 100 Prozent. Orte wie Zugspitze, Feldberg im Schwarzwald oder die höheren Lagen des Bayerischen Waldes haben nahezu jedes Jahr eine geschlossene Schneedecke – oft sogar schon Wochen vor Weihnachten. Auch einige exponierte Lagen im Harz und im Erzgebirge bieten gute Chancen, wobei dort Tauwetterepisoden rund um die Feiertage hin und wieder einen Strich durch die Rechnung machen können.

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Früher war das Weihnachts-Wetter häufiger weiß – Klimawandel verändert die Bilanz

Ein Blick in die Statistik der letzten Jahrzehnte zeigt einen klaren Trend: Früher gab es weiße Weihnachten häufiger als heute. In den 1960er- bis 1980er-Jahren lag die Wahrscheinlichkeit im Flachland vielerorts noch doppelt so hoch wie heute. Ursache ist nicht ein fehlender Schneefall an sich, sondern zunehmend mildere Witterungsphasen um die Feiertage. Wärmere Luftmassen sorgen dafür, dass Schnee häufiger taut oder gar nicht erst fällt. Das klassische Winterhoch über Skandinavien mit frostiger Kontinentalluft erreicht Mitteleuropa seltener, während Westlagen mit atlantischer Warmluft dominieren.

Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen solltenPolarlichter, auch als Aurora Borealis (Nordlicht) oder Aurora Australis (Südlicht) im Bundesstaat New York.Fotostrecke ansehen

Das bedeutet nicht, dass weiße Weihnachten in Deutschland der Vergangenheit angehören – sie sind nur seltener und regionaler geworden. Wer das Wintermärchen sucht, wird es auch 2025 wahrscheinlicher auf den Bergen als im Flachland finden. Und vielleicht überrascht uns die Atmosphäre ja doch mit einem kräftigen Kaltlufteinbruch kurz vor den Feiertagen – ganz ausschließen kann man das nie.