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In den USA greift jetzt eine Dynamik, die Donald Trump schon lange probt: Der US-Präsident lässt seine wahnhafte Politik Stufe um Stufe Wirklichkeit werden.
Donald Trump fingiert seine alternativen Fakten nicht mehr nur, er lässt sie Realität werden. Seine martialische Rhetorik ist zwar auch im aktuellen Ringen mit den demokratisch regierten Städten wie gewohnt durchzogen von Übertreibungen, also dem Verzerren und Aufblähen von Tatsachen. Doch mit seinen militärischen Machtspielen im Innern schafft Trump erst recht ein Klima der Angst und Unsicherheit für viele Teile der Bevölkerung – auch wenn unbestritten die Kriminalität und Waffengewalt vielerorts in den USA tatsächlich ein größeres Problem als ist in anderen westlichen Staaten.
US-Präsident Donald Trump schafft in den USA autoritäre Fakten. (Symbolbild) © IMAGO/Pool/ABACA
Jetzt greift jedoch eine Dynamik, die Trump schon lange probt. Etwa als er mit seiner Lüge von der vermeintlich gewonnenen Präsidentschaftswahl 2020 gegen Joe Biden seine Fans aufwiegelte, die kurz darauf mit dem Kapitolsturm politische Fakten schaffen wollten.
Trump schafft autoritäre Fakten: Die Kausalität wird auf den Kopf gestellt
Zurück im Präsidentenamt hat diese spalterische Sprache noch weitreichendere Folgen, da sie die Institutionen der Macht einschließt. Chicago bezeichnet Trump kurzerhand als „Kriegsgebiet“ – wobei er es ist, der parallel das Militär aufmarschieren sowie Maskierte zur Menschenjagd ausschwärmen lässt. Die Kausalität wird auf den Kopf gestellt, jedwede Logik ad absurdum geführt.
Mit welch kühl kalkulierter Eskalation Trump seine wahnhafte Politik Stufe um Stufe Wirklichkeit werden lässt – das ist die große Gefahr für die Vereinigten Staaten.