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DominaDie Frau war laut Polizei rund 20 Jahre lang als Domina für den Mann tätig. (Symbolbild) © Axel Heimken/dpa

In München erschüttert ein Kriminalfall die Öffentlichkeit, der eine jahrzehntelange Geschäftsbeziehung zwischen einer Domina und ihrem Kunden tödlich enden ließ.

München – Eine 58-jährige Deutsche sitzt seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft, weil sie ihren 62-jährigen Kunden Ulrich Zilker in dessen Wohnhaus in Obermenzing getötet haben soll. Das teilte das Polizeipräsidium München mit.

Der Fall begann am 7. Juli 2025, als der alleinlebende Mann tot in seinem Anwesen in der Keyserlingstraße aufgefunden wurde. Zunächst war die Todesursache unklar, doch die Ermittlungen der Münchener Polizei ergaben schnell, dass Zilker Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Das Kommissariat 11 richtete eigens die Ermittlungsgruppe „EG Keyserling“ ein, um den Fall aufzuklären.

Vertrauen über zwei Jahrzehnte aufgebaut

Die Ermittlungen förderten eine ungewöhnliche Konstellation zutage: Die Tatverdächtige war über etwa 20 Jahre hinweg als Domina für den zurückgezogen lebenden Mann tätig gewesen. „Dabei ist über die Jahre wohl ein gewisses Vertrauensverhältnis entstanden“, erklärte ein Polizeisprecher. Dieses Vertrauen ging so weit, dass Zilker die Frau, zu der keinerlei Verwandtschaftsverhältnis bestand, als seine Alleinerbin eingesetzt hatte.

Besonders brisant: Die 58-Jährige wusste um ihre Rolle als Erbin. Nach Einschätzung der Ermittler könnte genau dies das Motiv für die Tat gewesen sein. „Wir gehen davon aus, dass das durchaus eine mögliche Motivlage gewesen ist“, bestätigte der Polizeisprecher gegenüber der Presse.

Brutale Gewalt gegen den Kopf in München

Die Staatsanwaltschaft München I wirft der Frau vor, ihren langjährigen Kunden durch „massive Einwirkung stumpfer Gewalt gegen den Kopf“ in dessen eigenem Haus getötet zu haben. Die Tat soll sich bereits im Juli ereignet haben, doch erst nach monatelangen, akribischen Ermittlungen konnte die Polizei genügend Beweise sammeln, um einen Haftbefehl zu erwirken.

Am 7. Oktober 2025, genau drei Monate nach dem Fund der Leiche, wurde die Tatverdächtige in den frühen Morgenstunden widerstandslos in ihrer Münchener Wohnung festgenommen. Das Amtsgericht München hatte zuvor auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Die Ermittlungen der Polizei, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft München I geführt wurden, dauerten mehrere Monate und erforderten umfangreiche Beweissammlung, bevor die Festnahme erfolgen konnte. Die 58-Jährige wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der über die weitere Haftfrage entschieden hat. (fgr)