Liebe Leserin, lieber Leser,
nehmen
wir einmal an, es gäbe ein großes Zeitungshaus in der Hamburger
Innenstadt, sagen wir: unweit der Hauptkirche St. Jacobi. Von der
Fassade des Hauses strahlt in großen, weißen Lettern der Name der
Zeitung. Wir wollen die Zeitung EL TIEMPO nennen.
Stellen
wir uns nun vor, die Mitarbeiter der TIEMPO arbeiten hart und
konzentriert. Das tun sie wirklich. Mittags gehen die Mitarbeiter
hungrig in die Kantine des Hauses. Eines Tages aber bekommen die
TIEMPO-Leute Post. Die Kantine sei wegen Renovierungsarbeiten
geschlossen. „Fünf Wochen lang“, denn „Küche und
Ausgabenbereich“ würden modernisiert, so steht es in einer
Mitteilung, die der Redaktion dieses Newsletters exklusiv vorliegt.
Die
TIEMPO-Mitarbeiter gehen mittags also raus, auf die Suche nach
Nahrung. In die Innenstadt. Doch alles, was sie finden, ist entweder
gut, aber teuer oder günstig, aber schlecht.
Völlig
aus Versehen, stellen wir uns nun vor, gerät einer der TIEMPO-Leute
in ein Nobelkaufhaus. Gerade will er umdrehen, da tragen ihn die
Rolltreppen schon in die Höhe, vorbei an Gucci-Schuhen und Jacken
von Hermès, und ganz oben, im Food-Court, findet er, ausgerechnet
hier, ein echtes Schnäppchen. Ein Caprese-Sandwich für 5,90 Euro.
Und zwar kein durchgeweichtes Etwas, sondern ein
Weltklasse-Caprese-Sandwich. Die Tomaten eben erst gepflückt und der
Mozzarella aromatisch, das Ciabatta knusprig. Pesto, Rucola. „Darf
ich das warm machen für Sie?“
Der Trick: Vor Ort essen ist deutlich teurer. 5,90 Euro ist der
Mitnehmpreis.
Der
TIEMPO-Mitarbeiter setzt sich also mit seinem Sandwich an die Alster
und freut sich. Und denkt: Davon müsste es doch mehr geben! Geheime
Qualitäts-Schnäppchen, kulinarische Zaubertricks, sehr Gutes zu
einem sehr niedrigen Preis in der Hamburger Innenstadt. Angenommen,
Sie wüssten da etwas und wollten es mit der TIEMPO-Redaktion teilen
– dann könnten Sie das tun. Betreff „Qualitätsschnäppchen“
an hamburg@zeit.de.
© ZON
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Yannick Ramsel
WAS HEUTE WICHTIG IST
© Marcus Brandt/dpa; Bernd Wüstneck/AP/dpa
Über
200 Menschen haben auf dem Hamburger
Rathausmarkt der Opfer des Massakers vom 7. Oktober in Israel
gedacht. Die israelische Flagge hing vor dem Rathaus, viele Menschen
trugen kleinere Israel-Flaggen oder Plakate mit Fotos der Geiseln.
Bürgermeister Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin
Carola Veit (beide SPD) sowie der Vorsitzende der Hamburger
CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, nahmen an der Mahnwache
teil. Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer
Gruppen in Israel ein Massaker verübt. Rund 1.200 Menschen wurden
getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt, ein Teil ist noch in
der Gewalt von Islamisten.
Die
Bußgelder für das illegale Entsorgen
von Müll und Abfall in Hamburg werden
höher. Das kündigte Umweltsenatorin Katharina Fegebank an. So
würden die Verwarngelder für das Wegspucken von Kaugummis oder das
Liegenlassen von Hundekot von 20 Euro auf 55 Euro angehoben. Für das
Wegwerfen von Zigaretten werden 100 Euro statt 40 Euro fällig. Bei
illegalem Sperrmüll könnten Bußgelder von bis zu 16.000 Euro
fällig werden, das sind 2.000 Euro mehr als bisher. Um Verstöße
häufiger zu ahnden, sollen zehn neue „WasteWatcher“
im Stadtgebiet eingesetzt werden.
Frauen
stellen in Hamburg nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer
weiterhin deutlich mehr Anträge auf
Kinderkrankengeld als Männer. Im
vergangenen Jahr waren es 5.000 Anträge von Barmer-versicherten
Frauen in der Stadt, 1.900 von Männern, wie die Krankenkasse
mitteilte. Trotz eines Anstiegs der Anträge von Männern um etwa 20
Prozent im Vergleich zu 2019 bleibe die Verteilung ungleich. Auch
bundesweit sei das Bild ähnlich, hieß es.
In aller Kürze
• Den mit 40.000 Euro versehenen Hauptpreis des
HanseMerkur Preises für Kinderschutz hat der Hamburger
Verein Herzretter e. V. erhalten, der
Kinder ab dem Vorschulalter zu Ersthelferinnen und Ersthelfern
ausbildet •
Die ZDF-Silvesterparty zum Jahreswechsel soll in diesem Jahr nicht am
Brandenburger Tor, sondern in der HafenCity auf der Promenade des Westfield Centers stattfinden – wegen der
hohen vermuteten Kosten will die Links-Fraktion in der Bürgerschaft
beantragen, die Verhandlungen
abzubrechen •
Die Volleyballerinnen der ETV Hamburger Volksbank Volleys spielen am
Samstag, 19.30 Uhr, ihr erstes Spiel in
der Volleyball-Bundesliga. Zu Gast in
der CU-Arena in Neugraben ist Ex-Meister Allianz MTV Stuttgart
THEMA DES TAGES
© Bernd Wüstnec/AP/dpa
Reicht das im
Ernstfall?
In Hamburg heulten am
Sonntag die Sirenen. Großalarm? Ein Fehler, wie sich schnell zeigt.
Doch die Behörden müssten da dringend besser werden, sagen
Experten. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Artikel von
ZEIT:Hamburg-Redakteur Christoph Heinemann.
Hamburg
am Sonntagabend: Gerade geht der ARD-Tatort zu Ende, draußen regnet
es. Die letzten HSV-Fans sind nach einem Heimsieg gegen Mainz auf dem
Weg nach Hause, sonst sind recht wenige Autos auf den Straßen. Da
heulen gegen 21.30 Uhr plötzlich mehr als 150 Sirenen überall in
der Stadt auf. Der Ton dringt durch Fenster und Türen, schwillt
minutenlang an und wieder ab. Großalarm! Aber was ist los?
Feuer? Überschwemmung? Ein militärischer Angriff?
Mütter
berichten bald in sozialen Medien von weinenden Kindern. Beim
Kurznachrichtendienst X echauffiert sich ein Nutzer, dass im Radio
das Programm normal weiterlaufe und es keine Anweisungen gebe.
Es
dauert fast 20 Minuten, bis die Polizei sich öffentlich äußert und
bei X schreibt: „Die Sirenen eben waren wegen Hochwasser (…)!
Es ist alles gut und KEIN Fliegeralarm!“ Kurz darauf der nächste
Post: „Gerne auch retweeten! Die Leitungen glühen und der
Notruf kann seinen regulären Betrieb nicht mehr wahrnehmen!!!“
Am
nächsten Tag folgt die Erklärung, ein „Bedienfehler“ habe
den stadtweiten Alarm ausgelöst. In der kleinen Siedlung Overwerder
im Bezirk Bergedorf, wo Häuser auf Stelzen stehen, sollte
tatsächlich vor Hochwasser gewarnt werden, allerdings nur dort.
Ganz
abgeschüttelt war der Schreck damit nicht. Denn was hätten die
Hamburgerinnen und Hamburger eigentlich im Ernstfall tun sollen? War
der Sonntagabend doch ein echtes Warnsignal – nämlich, dass die
Stadt auf eine Katastrophe unzureichend vorbereitet wäre?
Welche Folgen der Fehlalarm von Sonntag hat, lesen
Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf zeit.de.
DER SATZ
© bb.: Private Collection/VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (Foto: Nicolai Stephan)
„Ist
das nicht aufregend? Wir dürfen den Kanon der deutschen
Nachkriegskunst um einen Namen erweitern: Sarah Schumann
(1933–2019).“
Sarah
Schumann war einst berühmt, dann fast vergessen. Jetzt wird die
feministische Künstlerin in einer Ausstellung in Berlin gewürdigt.
ZEIT-Autor
Florian Illies stellt sie hier vor.
DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN
Anlässlich
der Hamburger
Hospizwoche lädt das Hospiz am Israelitischen Krankenhaus morgen ab 17 Uhr
zum Tag der offenen Tür mit Führungen ein. Um 19 Uhr wird die
Autorin und Trauerrednerin Louise Brown aus ihrem Buch Was
bleibt, wenn wir sterben lesen,
musikalisch begleitet von dem Sänger und ehrenamtlichen
Sterbebegleiter Cihan Morsünbül. Mit ihren Texten und Liedern
schaffen die beiden starke, tröstliche Bilder, die daran erinnern,
was uns als Menschen ausmacht.
„Ein
Abend über das Abschiednehmen und die Schönheit des Lebens“,
Konzertlesung im Rahmen des Tages der offenen Tür am 9.10.; Herzsaal
im Hospiz am Israelitischen Krankenhaus, Orchideenstieg 12. Der
Eintritt ist frei, um Anmeldung unter veranstaltungen@hospiz-am-ik.de
wird gebeten.
MEINE STADT
Betriebsausflug der Ampelanlagen © Andreas Heise
HAMBURGER SCHNACK
Buslinie
16 fährt über die Reeperbahn, drinnen sitzen zwei Herren mittleren
Alters im Gespräch. Der eine sagt zum anderen: „Warst du mal auf
dem Weihnachtsmarkt Santa Pauli? Also, für mich ist das nichts, das
Konzept Weihnachten und nackte Menschen passt nicht.“
Gehört
von Tatjana Meichsner
Das war
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